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主题 : 里尔克:杜伊诺哀歌(林克  译)
级别: 创始人
0楼  发表于: 2012-09-21  

里尔克:杜伊诺哀歌(林克  译)

Die erste Elegie

Wer, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der Engel
Ordnungen? und gesetzt selbst, es nähme
einer mich plötzlich ans Herz: ich verginge von seinem
stärkeren Dasein. Denn das Schöne ist nichts
als des Schrecklichen Anfang, den wir noch grade ertragen,
und wir bewundern es so, weil es gelassen verschmäht,
uns zu zerstören. Ein jeder Engel ist schrecklich.

Und so verhalt ich mich denn und verschlucke den Lockruf

dunkelen Schluchzens. Ach, wen vermögen
wir denn zu brauchen? Engel nicht, Menschen nicht,
und die findigen Tiere merken es schon,
daß wir nicht sehr verläßlich zu Haus sind
in der gedeuteten Welt. Es bleibt uns vielleicht
irgend ein Baum an dem Abhang, daß wir ihn täglich
wiedersähen; es bleibt uns die Straße von gestern
und das verzogene Treusein einer Gewohnheit,
der es bei uns gefiel, und so blieb sie und ging nicht.

O und die Nacht, die Nacht, wenn der Wind voller Weltraum

uns am Angesicht zehrt –, wem bliebe sie nicht, die ersehnte,
sanft enttäuschende, welche dem einzelnen Herzen
mühsam bevorsteht. Ist sie den Liebenden leichter?
Ach, sie verdecken sich nur mit einander ihr Los.

Weißt du's noch nicht? Wirf aus den Armen die Leere

zu den Räumen hinzu, die wir atmen; vielleicht daß die Vögel
die erweiterte Luft fühlen mit innigerm Flug.

Ja, die Frühlinge brauchten dich wohl. Es muteten manche
Sterne dir zu, daß du sie spürtest. Es hob
sich eine Woge heran im Vergangenen, oder
da du vorüberkamst am geöffneten Fenster,
gab eine Geige sich hin. Das alles war Auftrag.
Aber bewältigtest du's? Warst du nicht immer
noch von Erwartung zerstreut, als kündigte alles
eine Geliebte dir an? (Wo willst du sie bergen,
da doch die großen fremden Gedanken bei dir
aus und ein gehn und öfters bleiben bei Nacht.)
Sehnt es dich aber, so singe die Liebenden; lange
noch nicht unsterblich genug ist ihr berühmtes Gefühl.
Jene, du neidest sie fast, Verlassenen, die du
so viel liebender fandst als die Gestillten. Beginn
immer von neuem die nie zu erreichende Preisung;
denk: es erhält sich der Held, selbst der Untergang war ihm
nur ein Vorwand, zu sein: seine letzte Geburt.
Aber die Liebenden nimmt die erschöpfte Natur
in sich zurück, als wären nicht zweimal die Kräfte,
dieses zu leisten. Hast du der Gaspara Stampa
denn genügend gedacht, daß irgend ein Mädchen,
dem der Geliebte entging, am gesteigerten Beispiel
dieser Liebenden fühlt: daß ich würde wie sie?
Sollen nicht endlich uns diese ältesten Schmerzen
fruchtbarer werden? Ist es nicht Zeit, daß wir liebend
uns vom Geliebten befrein und es bebend bestehn:
wie der Pfeil die Sehne besteht, um gesammelt im Absprung
mehr zu sein als er selbst. Denn Bleiben ist nirgends.

Stimmen, Stimmen. Höre, mein Herz, wie sonst nur
Heilige hörten: daß sie der riesige Ruf
aufhob vom Boden; sie aber knieten,
Unmögliche, weiter und achtetens nicht:
So waren sie hörend. Nicht, daß du Gottes ertrügest
die Stimme, bei weitem. Aber das Wehende höre,
die ununterbrochene Nachricht, die aus Stille sich bildet.
Es rauscht jetzt von jenen jungen Toten zu dir.
Wo immer du eintratst, redete nicht in Kirchen
zu Rom und Neapel ruhig ihr Schicksal dich an?
Oder es trug eine Inschrift sich erhaben dir auf,
wie neulich die Tafel in Santa Maria Formosa.
Was sie mir wollen? leise soll ich des Unrechts
Anschein abtun, der ihrer Geister
reine Bewegung manchmal ein wenig behindert.

Freilich ist es seltsam, die Erde nicht mehr zu bewohnen,
kaum erlernte Gebräuche nicht mehr zu üben,
Rosen, und andern eigens versprechenden Dingen
nicht die Bedeutung menschlicher Zukunft zu geben;
das, was man war in unendlich ängstlichen Händen,
nicht mehr zu sein, und selbst den eigenen Namen
wegzulassen wie ein zerbrochenes Spielzeug.
Seltsam, die Wünsche nicht weiter zu wünschen. Seltsam,
alles, was sich bezog, so lose im Raume
flattern zu sehen. Und das Totsein ist mühsam
und voller Nachholn, daß man allmählich ein wenig
Ewigkeit spürt. – Aber Lebendige machen
alle den Fehler, daß sie zu stark unterscheiden.
Engel (sagt man) wüßten oft nicht, ob sie unter
Lebenden gehn oder Toten. Die ewige Strömung
reißt durch beide Bereiche alle Alter
immer mit sich und übertönt sie in beiden.

Schließlich brauchen sie uns nicht mehr, die Früheentrückten,
man entwöhnt sich des Irdischen sanft, wie man den Brüsten
milde der Mutter entwächst. Aber wir, die so große
Geheimnisse brauchen, denen aus Trauer so oft
seliger Fortschritt entspringt –: könnten wir sein ohne sie?
Ist die Sage umsonst, daß einst in der Klage um Linos
wagende erste Musik dürre Erstarrung durchdrang;
daß erst im erschrockenen Raum, dem ein beinah göttlicher Jüngling
plötzlich für immer enttrat, das Leere in jene
Schwingung geriet, die uns jetzt hinreißt und tröstet und hilft.

哀歌之一

究竟有谁在天使的阵营倾听,倘若我呼唤?
甚至设想,一位天使突然攫住我的心:
他更强悍的存在令我晕厥,因为美无非是
可怕之物的开端,我们尚可承受,
我们如此欣赏它,因为它泰然自若,
不屑于毁灭我们。每一位天使都是可怕的。
  所以我抑制自己,咽下阴暗悲泣的召唤。
啊,我们究竟能够求靠谁?天使不行,
人也不行,机灵的动物已经察觉,
在这个被人阐释的世界,我们的栖居
不太可靠。也许有一棵树为我们留在山坡,
我们每天看见它;昨天的街道
为我们留驻,一个习惯培养成忠实,
它喜欢我们这里,于是留下来不曾离去。
  哦,还有黑夜,黑夜,当携满宇宙空间的风
耗蚀着我们的脸庞——,夜岂不留驻人寰,
让人渴望,又令人略感失望,
哪一颗心不是艰难地面临它.恋人会轻松一些?
啊,他们不过相互掩蔽他们的命运。
  你难道还不相信?那就从怀中抛出虚空,
抛向我们呼吸的空间;或许飞鸟
以更内向的飞翔感觉到更辽阔的天空。

是的,春天大概需要你. 某些星辰
大概要求你察觉它们。从逝去的事物
曾经涌起一朵波浪,或者当你路过
敞开的窗门,一阵琴声悠悠传来。
这一切皆是使命. 但你是否完成?
你不是始终分心于期望,仿佛一切
向你预示了一个爱人的来临?
(你让她何处藏身,既然伟大而陌生的思想
在你身上进进出出,时常留在夜里。)
倘若渴望爱情,你就歌唱恋人吧!
她们闻名的情感远未达到不朽。
那些被遗弃的恋人,你几乎妒忌她们,
似乎她们比被满足者爱得更深。
始终重新开始不可企及的赞美吧;
你想:英雄与世长存,纵使毁灭
也只是他存在的凭藉:最终的诞生。
衰竭的大自然却将恋人收回自身,
仿佛没有力量,再次完成这种业绩。
你对加斯帕拉•斯坦帕究竟有过
足够的思考吗,以这个恋人为典范,
某个少女也会因爱人的离去
有此感觉:我可能像她那样?
难道这些最古老的痛苦竟不能
让我们开窍?难道这个时刻依然遥远,
我们在相爱中相互解放,震颤地经受:
就像箭经受弦,以便满蓄的离弦之箭
比自身更多地存在。因为留驻毫无指望。

声音,声音。听呀,我的心,
这种倾听非圣者莫属:强大的呼声
从大地抬起他们;可他们继续跪着,
不可思议,他们不曾留心于此:
他们就这样倾听。这绝不是说,
你能承受上帝的声音。但倾听吹拂之物吧,
不绝如缕的信息产生于寂静。
此刻,它从那些年青的死者向你传来。
不管你走进哪座教堂,在那不勒斯,
在罗马,他们的命运不曾向你静静诉说?
或者一段碑文对你有所寄托,
你觉得崇高,譬如在圣玛利亚•福莫萨
刚刚见到的墓碑。他们有何企求?
我应当轻轻抹去这不合理的假象,
有些时候,它稍稍妨碍了
他们的灵魂的纯粹运动。

诚然这很奇异,不再栖居于大地,
不再练习几乎学成的风俗,不再赋予
玫瑰,以及其他独特允诺的事物
人类未来的意义;不再是人们从前所是,
在无限恐惧的手掌之中;甚至抛弃
自己的姓名,像抛弃一个破烂的玩具。
这很奇异,不再寄予期望。这很奇异,
目睹一切相关的事物在空间
如此松散地飘浮。死之存在是艰难的,
犹须太多弥补,以致人们渐渐感觉到
一丝永恒。——可是一切生者
犯有同样的错误,他们太严于区分。
据说天使常常不知道,他们行走在
生者之间,抑或在死者之间。
永恒的潮流始终席卷着一切在者
穿越两个领域,并在其间湮没它们。

那些早早离去的人终归不再需要我们,
人们轻柔地断离尘世,就像人们
平和地脱离母亲的乳房. 可是我们,
我们需要如此伟大的秘密,极乐的进步
常常发源于我们的悲哀——没有他们
我们能够存在吗?这个神话并非无益:
在利诺斯的哀悼声中,第一声无畏的音乐
曾经穿透枯萎的僵化;在被震惊的空间——
一位酷似神的少年突然永远离它而去,
虚空第一次陷入震荡,一直到今天
那种震荡仍在吸引、慰藉和帮助我们。

Die zweite Elegie

Jeder Engel ist schrecklich. Und dennoch, weh mir,
ansing ich euch, fast tödliche Vögel der Seele,
wissend um euch. Wohin sind die Tage Tobiae,
da der Strahlendsten einer stand an der einfachen Haustür,
zur Reise ein wenig verkleidet und schon nicht mehr furchtbar;
(Jüngling dem Jüngling, wie er neugierig hinaussah).
Träte der Erzengel jetzt, der gefährliche, hinter den Sternen
eines Schrittes nur nieder und herwärts:
hochaufschlagend erschlüg uns das eigene Herz. Wer seid ihr?

Frühe Geglückte, ihr Verwöhnten der Schöpfung,
Höhenzüge, morgenrötliche Grate
aller Erschaffung, – Pollen der blühenden Gottheit,
Gelenke des Lichtes, Gänge, Treppen, Throne,
Räume aus Wesen, Schilde aus Wonne, Tumulte
stürmisch entzückten Gefühls und plötzlich, einzeln,
Spiegel: die die entströmte eigene Schönheit
wiederschöpfen zurück in das eigene Antlitz.

Denn wir, wo wir fühlen, verflüchtigen; ach wir
atmen uns aus und dahin; von Holzglut zu Holzglut
geben wir schwächern Geruch. Da sagt uns wohl einer:
ja, du gehst mir ins Blut, dieses Zimmer, der Frühling
füllt sich mit dir... Was hilfts, er kann uns nicht halten,
wir schwinden in ihm und um ihn. Und jene, die schön sind,
o wer hält sie zurück? Unaufhörlich steht Anschein
auf in ihrem Gesicht und geht fort. Wie Tau von dem Frühgras
hebt sich das Unsre von uns, wie die Hitze von einem
heißen Gericht. O Lächeln, wohin? O Aufschaun:
neue, warme, entgehende Welle des Herzens –;
weh mir: wir sinds doch. Schmeckt denn der Weltraum,
in den wir uns lösen, nach uns? Fangen die Engel
wirklich nur Ihriges auf, ihnen Entströmtes,
oder ist manchmal, wie aus Versehen, ein wenig
unseres Wesens dabei? Sind wir in ihre
Züge soviel nur gemischt wie das Vage in die Gesichter
schwangerer Frauen? Sie merken es nicht in dem Wirbel
ihrer Rückkehr zu sich. (Wie sollten sie's merken.)

Liebende könnten, verstünden sie's, in der Nachtluft
wunderlich reden. Denn es scheint, daß uns alles
verheimlicht. Siehe, die Bäume sind; die Häuser,
die wir bewohnen, bestehn noch. Wir nur
ziehen allem vorbei wie ein luftiger Austausch.
Und alles ist einig, uns zu verschweigen, halb als
Schande vielleicht und halb als unsägliche Hoffnung.

Liebende, euch, ihr in einander Genügten,
frag ich nach uns. Ihr greift euch. Habt ihr Beweise?
Seht, mir geschiehts, daß meine Hände einander
inne werden oder daß mein gebrauchtes
Gesicht in ihnen sich schont. Das giebt mir ein wenig
Empfindung. Doch wer wagte darum schon zu sein?
Ihr aber, die ihr im Entzücken des anderen
zunehmt, bis er euch überwältigt
anfleht: nicht mehr –; die ihr unter den Händen
euch reichlicher werdet wie Traubenjahre;
die ihr manchmal vergeht, nur weil der andre
ganz überhand nimmt: euch frag ich nach uns. Ich weiß,
ihr berührt euch so selig, weil die Liebkosung verhält,
weil die Stelle nicht schwindet, die ihr, Zärtliche,
zudeckt; weil ihr darunter das reine
Dauern verspürt. So versprecht ihr euch Ewigkeit fast
von der Umarmung. Und doch, wenn ihr der ersten
Blicke Schrecken besteht und die Sehnsucht am Fenster,
und den ersten gemeinsamen Gang, ein Mal durch den Garten:
Liebende, seid ihrs dann noch? Wenn ihr einer dem andern
euch an den Mund hebt und ansetzt –: Getränk an Getränk:
o wie entgeht dann der Trinkende seltsam der Handlung.

Erstaunte euch nicht auf attischen Stelen die Vorsicht
menschlicher Geste? war nicht Liebe und Abschied
so leicht auf die Schultern gelegt, als wär es aus anderm
Stoffe gemacht als bei uns? Gedenkt euch der Hände,
wie sie drucklos beruhen, obwohl in den Torsen die Kraft steht.
Diese Beherrschten wußten damit: so weit sind wirs,
dieses ist unser, uns so zu berühren; stärker
stemmen die Götter uns an. Doch dies ist Sache der Götter.

Fänden auch wir ein reines, verhaltenes, schmales
Menschliches, einen unseren Streifen Fruchtlands
zwischen Strom und Gestein. Denn das eigene Herz übersteigt uns
noch immer wie jene. Und wir können ihm nicht mehr
nachschaun in Bilder, die es besänftigen, noch in
göttliche Körper, in denen es größer sich mäßigt.

哀歌之二

每一位天使都是可怕的。可我多么不幸,
我歌咏你们,几乎致人死命的灵魂之鸟,
我熟谙你们。何处寻多比雅的岁月,
那一刻,一位神采奕奕的天使斜倚荆扉,
略略换了行装,不再令人恐惧,
(他新奇地朝外窥视,恍若身边少年的伙伴。)
而今天,倘若危险的天使长从星辰之后
向下跨出一步:我们直冲云天的心
就会击死我们。你们是谁?

你们,早期的杰作,造化的宠儿,
一切创造的巅峰,朝霞映红的山脊,
——正在开放的神性的花蕊,
光的铰链,穿廊,台阶,王座,
本质铸成的空间,欢乐凝结的盾牌,
暴风雨般激奋的情感骚动——顷刻,唯余,
明镜:将自己流逝的美
重新汲回自己的脸庞。

因为当我们感觉时,我们也同时消散;
啊,我们呼出自己,一去不返;
柴火一炉炉相续,我们散发的气息一天天衰竭。
也许有人说:是的,你已溶入我的血液,
这房间和春天因你而充实……有何裨益,
他不能挽留我们,我们消失在他身上和身边。
哦,那些红颜佳丽,又有谁挽留她们?
不绝如缕的容光在她们脸上焕发,消隐。
我们的生命从我们身上飘逸,如朝露作别小草,
如热汽从华宴上蒸腾。哦,微笑,今在何方?
哦,仰望:心灵簇新,温馨,逃逸的波浪——;
我多么悲伤:我们就是这样。
我们溶入宇宙,它可有我们的滋味?
天使果真只收容他们的,从他们流失的本质,
抑或偶尔也收容些微我们的本质,
譬如由于疏忽?我们渗入他们的容貌
不过像一丝暧昧渗入孕妇的面孔?
在他们返归自己的喧嚣中
他们毫无察觉。(他们怎么可能察觉。)

倘若知晓谜底,恋人或可在夜风里
娓娓絮语。因为万物似乎瞒着我们。
看呀,树在;我们栖居的房屋还在。
我们只是路过万物,像一阵风吹过。
万物对我们缄默,仿佛有一种默契,
也许视我们半是耻辱,半是难以言喻的希望。

你们恋人,相互满足的人,我向你们
询问我们。你们相互把住。你们有证据吗?
你们看,我可以让我的双手十指交叉,
或者让我被风蚀的脸庇护于
手掌之中,这会给我一丝感觉。
可是谁敢说因此而存在?
而你们,你们在对方的狂喜中增长,
直到他降伏,向你们乞求:
别再——;你们在手掌下
相互愈加丰满,好像葡萄丰收年;
你们有时晕厥,只因对方过于充盈;
我向你们询问我们。我知道,
你们如痴如醉地相互触及,因为爱抚可屏护,
因为你们在温柔乡捂住的那个地方
不会消失;因为你们在手掌下感觉到
纯粹的延续。于是你们几乎以拥抱
相互允诺永恒。可是,当你们经受了
初次见面的畏怯,窗前的期待,
初次相偕漫步,穿过一次花园:
恋人,你们仍是这样吗?当你们相向上升,
嘴贴着嘴——甘露兑甘露:
哦,多么难以思议,啜饮者逃离了行动。

当你们看见阿提卡墓碑上人的审慎手势,
你们能不为之惊讶?那轻轻搭在肩上的
难道不是爱情与离别,仿佛出自
与我们不同的材料?记住那些手吧,
它们毫无压力地扶着,尽管躯干里储蓄着力量。
这些克制的人知道:只要我们是这样,
如此相互触及,这是我们的事,
众神更强烈地支撑我们,但那是众神的事。

但愿我们也能找到一种人的存在:
纯粹,隐忍,菲薄,一片自己的沃土
在激流与峭壁之间。因为像古人一样,
我们的心始终在超越我们。我们再也不能
目送它化入使它平静的画面,或者化入
神的躯体,在那里它更能节制自己。

Die dritte Elegie

Eines ist, die Geliebte zu singen. Ein anderes, wehe,
jenen verborgenen schuldigen Fluß-Gott des Bluts.
Den sie von weitem erkennt, ihren Jüngling, was weiß er
selbst von dem Herren der Lust, der aus dem Einsamen oft,
ehe das Mädchen noch linderte, oft auch als wäre sie nicht,
ach, von welchem Unkenntlichen triefend, das Gotthaupt
aufhob, aufrufend die Nacht zu unendlichem Aufruhr.
O des Blutes Neptun, o sein furchtbarer Dreizack.
O der dunkele Wind seiner Brust aus gewundener Muschel.
Horch, wie die Nacht sich muldet und höhlt. Ihr Sterne,
stammt nicht von euch des Liebenden Lust zu dem Antlitz
seiner Geliebten? Hat er die innige Einsicht
in ihr reines Gesicht nicht aus dem reinen Gestirn?

Du nicht hast ihm, wehe, nicht seine Mutter
hat ihm die Bogen der Braun so zur Erwartung gespannt.
Nicht an dir, ihn fühlendes Mädchen, an dir nicht
bog seine Lippe sich zum fruchtbarern Ausdruck.
Meinst du wirklich, ihn hätte dein leichter Auftritt
also erschüttert, du, die wandelt wie Frühwind?
Zwar du erschrakst ihm das Herz; doch ältere Schrecken
stürzten in ihn bei dem berührenden Anstoß.
Ruf ihn... du rufst ihn nicht ganz aus dunkelem Umgang.
Freilich, er will, er entspringt; erleichtert gewöhnt er
sich in dein heimliches Herz und nimmt und beginnt sich.
Aber begann er sich je?
Mutter, du machtest ihn klein, du warsts, die ihn anfing;
dir war er neu, du beugtest über die neuen
Augen die freundliche Welt und wehrtest der fremden.
Wo, ach, hin sind die Jahre, da du ihm einfach
mit der schlanken Gestalt wallendes Chaos vertratst?
Vieles verbargst du ihm so; das nächtlich-verdächtige Zimmer
machtest du harmlos, aus deinem Herzen voll Zuflucht
mischtest du menschlichern Raum seinem Nacht-Raum hinzu.
Nicht in die Finsternis, nein, in dein näheres Dasein
hast du das Nachtlicht gestellt, und es schien wie aus Freundschaft.
Nirgends ein Knistern, das du nicht lächelnd erklärtest,
so als wüßtest du längst, wann sich die Diele benimmt...
Und er horchte und linderte sich. So vieles vermochte
zärtlich dein Aufstehn; hinter den Schrank trat
hoch im Mantel sein Schicksal, und in die Falten des Vorhangs
paßte, die leicht sich verschob, seine unruhige Zukunft.

Und er selbst, wie er lag, der Erleichterte, unter
schläfernden Lidern deiner leichten Gestaltung
Süße lösend in den gekosteten Vorschlaf –:
schien ein Gehüteter... Aber innen: wer wehrte,
hinderte innen in ihm die Fluten der Herkunft?
Ach, da war keine Vorsicht im Schlafenden; schlafend,
aber träumend, aber in Fiebern: wie er sich ein-ließ.
Er, der Neue, Scheuende, wie er verstrickt war,
mit des innern Geschehns weiterschlagenden Ranken
schon zu Mustern verschlungen, zu würgendem Wachstum, zu tierhaft
jagenden Formen. Wie er sich hingab –. Liebte.
Liebte sein Inneres, seines Inneren Wildnis,
diesen Urwald in ihm, auf dessen stummem Gestürztsein
lichtgrün sein Herz stand. Liebte. Verließ es, ging die
eigenen Wurzeln hinaus in gewaltigen Ursprung,
wo seine kleine Geburt schon überlebt war. Liebend
stieg er hinab in das ältere Blut, in die Schluchten,
wo das Furchtbare lag, noch satt von den Vätern. Und jedes
Schreckliche kannte ihn, blinzelte, war wie verständigt.
Ja, das Entsetzliche lächelte ... Selten
hast du so zärtlich gelächelt, Mutter. Wie sollte
er es nicht lieben, da es ihm lächelte. Vor dir
hat ers geliebt, denn, da du ihn trugst schon,
war es im Wasser gelöst, das den Keimenden leicht macht.

Siehe, wir lieben nicht, wie die Blumen, aus einem
einzigen Jahr; uns steigt, wo wir lieben,
unvordenklicher Saft in die Arme. O Mädchen,
dies: daß wir liebten in uns, nicht Eines, ein Künftiges, sondern
das zahllos Brauende; nicht ein einzelnes Kind,
sondern die Väter, die wie Trümmer Gebirgs
uns im Grunde beruhn; sondern das trockene Flußbett
einstiger Mütter –; sondern die ganze
lautlose Landschaft unter dem wolkigen oder
reinen Verhängnis –: dies kam dir, Mädchen, zuvor.

Und du selber, was weißt du –, du locktest
Vorzeit empor in dem Liebenden. Welche Gefühle
wühlten herauf aus entwandelten Wesen. Welche
Frauen haßten dich da. Was für finstere Männer
regtest du auf im Geäder des Jünglings? Tote
Kinder wollten zu dir... O leise, leise,
tu ein liebes vor ihm, ein verläßliches Tagwerk, – führ ihn
nah an den Garten heran, gieb ihm der Nächte
Übergewicht ......
Verhalt ihn......

哀歌之三

一件事,歌唱爱人。另一件不幸的事,
歌唱他,隐藏的负罪的血河之神。
少女老远认出她的少年,而少年自己
何曾识得情欲之主。啊,深不可测,
他常常从孤独者心底,在少女慰藉之前,
也常常无视她的存在,抬起神的头颅,
唤醒黑夜,让它永无休止地骚动。
哦,血之海神,哦,他可怕的三叉戟。
哦,海螺吹送他胸腔阴森的风。
悄悄听吧,夜正凹陷,形成空穴。
星辰,恋人的情欲不是从你们发源
趋向他爱人的脸?他倾心窥入
她纯粹的容貌不是缘于纯粹的天体?

你不曾,唉,他的母亲不曾
让他满怀期望绷紧弯弯的眉毛。
你在感觉他,少女,他的嘴唇
不曾贴近你,弯曲成更丰富的表达。
你像晨风拂来,你真的以为,
你轻轻的出场就让他心旌摇曳?
纵然你惊动他的心;可是更古老的惊惧
一触击他,他已深心震撼。
呼唤他……你怎能唤醒他,他陷入阴暗的遭遇。
诚然,他愿意躲避;他习惯轻松地藏入
你温暖的心里,把握并开始自己。
但他何时有过开始?
母亲,你使他有了小,是你给了他开端;
你觉得他新,你让亲切的世界
垂顾新的眼睛,你挡住陌生的世界。
啊,何处寻那些岁月,你单凭苗条的身影
为他掩蔽翻涌的混沌?就这样
你为他隐去许多;朦胧可疑的房间,
你使它安然无恙;在他的夜之空间,
你搀入更有人情的空间——出自你的心,
满是庇护的心。夜的灯烛,
你不是置入黑暗,不,你置入
你更近的亲在,恍若友情之光。
没有一种声响,你不曾含笑解释,
好像你早就知道,楼板何时迸裂……
而他聆听着,松弛下来,你轻柔的起身
竟有这般威力;他的命运从高高的大氅
退到衣橱背后,他的不安的未来
悄悄隐退,藏入窗帘的皱褶。

于是他躺着,轻松地躺着,
睡眼蒙眬,你轻盈的身影
蜜一样化入可咀嚼的浅睡——:
他觉得自己像一个被保护者……
可是内部:谁在他内部抵挡并阻止
本源的浪潮?啊,睡者无审慎;
睡着,更梦着,更在迷狂中:他何等投入。
这个新生者,畏怯者,他已被卷入,
内心事件的卷须不断蔓延,
他已被缠进图案,窒息性的生长,
兽类追猎的形式。他何等沉醉——。
他爱,爱他的内心,他内心的荒原,
他体内这片原始森林,他嫩绿的心
长在这哑寂的朽环之上。他爱。
告别他的心,脱离自己的根,
他进入强大的本原,他小小的诞生
早已在此度过。怀着爱,他走下去,
进入更古老的血,进入深谷,谷里卧着
可怕之物,依然餍足于先辈。
每个恐怖物都认识他,眨着眼睛,
好像知道他会来. 是的,怪物在微笑……
你很少笑得这样温柔,母亲。
他怎能不爱它,当它向他微笑。
他爱它在你之前,因为你怀他的时候,
它已经溶入托护胎儿的羊水.

看吧,我们爱,不是像花儿一样
发自唯一的一年;当我们爱的时候,
太古的汁液升上我们的胳臂。哦,少女,
这一点:我们在体内爱,不是爱一个物,
一个未来之物,而是无数汹涌之物;
不是爱一个单独的孩子,而是一代代父亲,
他们像群山的残骸铺垫在我们的根基;
而是一代代母亲的干枯的河床——;
而是整个沉寂的风景,在阴晴变幻的
厄运之下——少女,这已先你而存在。

你哪里知道——,你自己在恋人体内
诱发远古。哪些情感自遁去者
翻腾而起。哪些女人在彼处
忌恨你。何等阴沉的男人
为你激动,在少年的血脉里?
死去的孩子要找你……哦,轻点,轻点,
对他做一件可爱的事,趁白天还在,
一件可信赖的事,——引他近花园,夜里给他
优势……
        抑制他……

Die vierte Elegie

O Bäume Lebens, o wann winterlich?
Wir sind nicht einig. Sind nicht wie die Zug-
vögel verständigt. Überholt und spät,
so drängen wir uns plötzlich Winden auf
und fallen ein auf teilnahmslosen Teich.
Blühn und verdorrn ist uns zugleich bewußt.
Und irgendwo gehn Löwen noch und wissen,
solang sie herrlich sind, von keiner Ohnmacht.

Uns aber, wo wir Eines meinen, ganz,
ist schon des andern Aufwand fühlbar. Feindschaft
ist uns das Nächste. Treten Liebende
nicht immerfort an Ränder, eins im andern,
die sich versprachen Weite, Jagd und Heimat.

Da wird für eines Augenblickes Zeichnung

ein Grund von Gegenteil bereitet, mühsam,
daß wir sie sähen; denn man ist sehr deutlich
mit uns. Wir kennen den Kontur
des Fühlens nicht: nur, was ihn formt von außen.

Wer saß nicht bang vor seines Herzens Vorhang?

Der schlug sich auf: die Szenerie war Abschied.
Leicht zu verstehen. Der bekannte Garten,
und schwankte leise: dann erst kam der Tänzer.
Nicht der. Genug! Und wenn er auch so leicht tut,
er ist verkleidet und er wird ein Bürger
und geht durch seine Küche in die Wohnung.

Ich will nicht diese halbgefüllten Masken,

lieber die Puppe. Die ist voll. Ich will
den Balg aushalten und den Draht und ihr
Gesicht aus Aussehn. Hier. Ich bin davor.
Wenn auch die Lampen ausgehn, wenn mir auch
gesagt wird: Nichts mehr –, wenn auch von der Bühne
das Leere herkommt mit dem grauen Luftzug,
wenn auch von meinen stillen Vorfahrn keiner
mehr mit mir dasitzt, keine Frau, sogar
der Knabe nicht mehr mit dem braunen Schielaug:
Ich bleibe dennoch. Es giebt immer Zuschaun.

Hab ich nicht recht? Du, der um mich so bitter
das Leben schmeckte, meines kostend, Vater,
den ersten trüben Aufguß meines Müssens,
da ich heranwuchs, immer wieder kostend
und, mit dem Nachgeschmack so fremder Zukunft
beschäftigt, prüftest mein beschlagnes Aufschaun, –
der du, mein Vater, seit du tot bist, oft
in meiner Hoffnung, innen in mir, Angst hast,
und Gleichmut, wie ihn Tote haben, Reiche
von Gleichmut, aufgiebst für mein bißchen Schicksal,
hab ich nicht recht? Und ihr, hab ich nicht recht,
die ihr mich liebtet für den kleinen Anfang
Liebe zu euch, von dem ich immer abkam,
weil mir der Raum in eurem Angesicht,
da ich ihn liebte, überging in Weltraum,
in dem ihr nicht mehr wart....: wenn mir zumut ist,
zu warten vor der Puppenbühne, nein,
so völlig hinzuschaun, daß, um mein Schauen
am Ende aufzuwiegen, dort als Spieler
ein Engel hinmuß, der die Bälge hochreißt.
Engel und Puppe: dann ist endlich Schauspiel.
Dann kommt zusammen, was wir immerfort
entzwein, indem wir da sind. Dann entsteht
aus unsern Jahreszeiten erst der Umkreis
des ganzen Wandelns. Über uns hinüber
spielt dann der Engel. Sieh, die Sterbenden,
sollten sie nicht vermuten, wie voll Vorwand
das alles ist, was wir hier leisten. Alles
ist nicht es selbst. O Stunden in der Kindheit,
da hinter den Figuren mehr als nur
Vergangnes war und vor uns nicht die Zukunft.
Wir wuchsen freilich und wir drängten manchmal,
bald groß zu werden, denen halb zulieb,
die andres nicht mehr hatten, als das Großsein.
Und waren doch, in unserem Alleingehn,
mit Dauerndem vergnügt und standen da
im Zwischenraume zwischen Welt und Spielzeug,
an einer Stelle, die seit Anbeginn
gegründet war für einen reinen Vorgang.

Wer zeigt ein Kind, so wie es steht? Wer stellt
es ins Gestirn und giebt das Maß des Abstands
ihm in die Hand? Wer macht den Kindertod
aus grauem Brot, das hart wird, – oder läßt
ihn drin im runden Mund, so wie den Gröps
von einem schönen Apfel? ......Mörder sind
leicht einzusehen. Aber dies: den Tod,
den ganzen Tod, noch vor dem Leben so
sanft zu enthalten und nicht bös zu sein,
ist unbeschreiblich.

哀歌之四

哦,生命之树,哦,何时入冬?
我们不和谐。不像候鸟
熟悉四季。我们已经落伍,
这才迟迟地突然投入风中,
栖息在冷漠无情的湖面。
我们同时意识到开花与枯萎,
而在某个地方,狮子仍在行走,
只要雄风犹存,便不知何为孱弱。

可是,当我们瞩目于一个,
就已经察觉另一个的耗蚀。
最近的敌视我们。合二为一的恋人,
曾相互允诺旷远,追猎和故乡,
不是也常常濒临绝境。
  此刻,为了某个瞬间的图画,
有人涂抹相反的底色,这很难,
让我们看见画;因为他要我们
看得很清楚。我们不认识
感觉的轮廓:唯此轮廓的外部构因。
  谁不曾惶然面对自己心灵的帷幕?
它徐徐开启:离别的场景。
不难理解. 熟悉的花园
微微晃动:随后戏子出场。
不是他。够了!虽然他做得很轻松,
他不过化了妆,仍将是一个市民,
穿过他的厨房走进住宅。
  我不要这些半虚半实的假面,
宁愿要木偶。实心的木偶。
我愿意忍受填塞的身躯,牵引线,
给人看的脸。在此。我在戏台前。
即使灯已熄灭,即使告诉我:
散场了——,即使虚空
随灰色的气流从台上传来,
即使不再有沉寂的先祖
与我同座,不再有女人,
甚至不再有棕色斜眼的男童:
我仍然在此。观看永无终止。

难道我错了?父亲,你曾围绕我
如此苦涩地咀嚼我的生命,品尝它,
一再品尝我最初的浑浊的汤剂,
我必须这样,因为我在成长,
你惦量如此陌生的未来的回味,
审视我那迷蒙的仰望,——
正是你,我的父亲,自从你死后,
常常在我的希望中,在我的心中,
怀着恐惧,为我渺茫的命运
失去镇定,死者所富有的镇定,
难道我错了?而你们,难道我错了,
正是你们为此而爱我,为回报之爱
那小小的开端,我总是回避它,
因为我觉得,你们脸上的空间
当我爱它的时候,化入宇宙空间,
你们在那里化为乌有……:若我有心,
在木偶戏台前等待,岂止等待,
我凝神观望,最终必有天使
扮成演员上场,他高高牵动
木偶的身躯,以报偿我的观看。
天使与木偶:这才终于是看戏。
我们生存时,那始终被我们割裂的,
这才合为一体。我们的四季
这才形成完整的代序循环。
天使的表演这才越我们而去。
瞧,垂死者能不如此揣测,
我们在此所做的一切
何其虚假。一切皆非本真。
哦,童年的时光,那时的人物身后
不只是过去,我们的前方
不是未来. 我们固然在生长,
有时候急于快快长大,
一半是为了取悦成人,除了大,
他们别无所有。可是我们,
在我们独行期间,陶醉于恒常,
我们处在世界与玩具的空隙,
处在某个位置,从一开始,
它已为一个纯粹的事件而奠定。

谁展示一个儿童,一如他之在?
谁置他于天体之中,把距离的尺度
交于他手中?谁造就儿童之死,
用变硬的灰色面包,——或让这死
在圆圆的嘴里,如一只美丽的苹果
含着果核?……凶手一目了然。
但这样:早在生之前如此柔和地
包含死,整个死,并且毫不介意,
这不可形容。

Die fünfte Elegie
Frau Hertha Koenig zugeeignet

Wer aber sind sie, sag mir, die Fahrenden, diese ein wenig
Flüchtigern noch als wir selbst, die dringend von früh an
wringt ein wem, wem zu Liebe
niemals zufriedener Wille? Sondern er wringt sie,
biegt sie, schlingt sie und schwingt sie,
wirft sie und fängt sie zurück; wie aus geölter,
glatterer Luft kommen sie nieder
auf dem verzehrten, von ihrem ewigen
Aufsprung dünneren Teppich, diesem verlorenen
Teppich im Weltall.
Aufgelegt wie ein Pflaster, als hätte der Vorstadt-
Himmel der Erde dort wehe getan.
Und kaum dort,
aufrecht, da und gezeigt: des Dastehns
großer Anfangsbuchstab..., schon auch, die stärksten
Männer, rollt sie wieder, zum Scherz, der immer
kommende Griff, wie August der Starke bei Tisch
einen zinnenen Teller.

Ach und um diese
Mitte, die Rose des Zuschauns:
blüht und entblättert. Um diesen
Stampfer, den Stempel, den von dem eignen
blühenden Staub getroffnen, zur Scheinfrucht
wieder der Unlust befruchteten, ihrer
niemals bewußten, – glänzend mit dünnster
Oberfläche leicht scheinlächelnden Unlust.

Da: der welke, faltige Stemmer,
der alte, der nur noch trommelt,
eingegangen in seiner gewaltigen Haut, als hätte sie früher
zwei Männer enthalten, und einer
läge nun schon auf dem Kirchhof, und er überlebte den andern,
taub und manchmal ein wenig
wirr, in der verwitweten Haut.

Aber der junge, der Mann, als wär er der Sohn eines Nackens
und einer Nonne: prall und strammig erfüllt
mit Muskeln und Einfalt.

Oh ihr,
die ein Leid, das noch klein war,
einst als Spielzeug bekam, in einer seiner
langen Genesungen....

Du, der mit dem Aufschlag,
wie nur Früchte ihn kennen, unreif,
täglich hundertmal abfällt vom Baum der gemeinsam
erbauten Bewegung (der, rascher als Wasser, in wenig
Minuten Lenz, Sommer und Herbst hat) –
abfällt und anprallt ans Grab:
manchmal, in halber Pause, will dir ein liebes
Antlitz entstehn hinüber zu deiner selten
zärtlichen Mutter; doch an deinen Körper verliert sich,
der es flächig verbraucht, das schüchtern
kaum versuchte Gesicht... Und wieder
klatscht der Mann in die Hand zu dem Ansprung, und eh dir
jemals ein Schmerz deutlicher wird in der Nähe des immer
trabenden Herzens, kommt das Brennen der Fußsohln
ihm, seinem Ursprung, zuvor mit ein paar dir
rasch in die Augen gejagten leiblichen Tränen.
Und dennoch, blindlings,
das Lächeln.....

Engel! o nimms, pflücks, das kleinblütige Heilkraut.
Schaff eine Vase, verwahrs! Stells unter jene, uns noch nicht
offenen Freuden; in lieblicher Urne
rühms mit blumiger schwungiger Aufschrift:
»Subrisio Saltat.«.

Du dann, Liebliche,

du, von den reizendsten Freuden
stumm Übersprungne. Vielleicht sind
deine Fransen glücklich für dich –,
oder über den jungen
prallen Brüsten die grüne metallene Seide
fühlt sich unendlich verwöhnt und entbehrt nichts.
Du,
immerfort anders auf alle des Gleichgewichts schwankende Waagen
hingelegte Marktfrucht des Gleichmuts,
öffentlich unter den Schultern.

Wo, o wo ist der Ort – ich trag ihn im Herzen –,
wo sie noch lange nicht konnten, noch von einander
abfieln, wie sich bespringende, nicht recht
paarige Tiere; –
wo die Gewichte noch schwer sind;
wo noch von ihren vergeblich
wirbelnden Stäben die Teller
torkeln.....

Und plötzlich in diesem mühsamen Nirgends, plötzlich
die unsägliche Stelle, wo sich das reine Zuwenig
unbegreiflich verwandelt –, umspringt
in jenes leere Zuviel.
Wo die vielstellige Rechnung
zahlenlos aufgeht.

Plätze, o Platz in Paris, unendlicher Schauplatz,
wo die Modistin, Madame Lamort,
die ruhlosen Wege der Erde, endlose Bänder,
schlingt und windet und neue aus ihnen
Schleifen erfindet, Rüschen, Blumen, Kokarden, künstliche Früchte –, alle
unwahr gefärbt, – für die billigen
Winterhüte des Schicksals.
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Engel!: Es wäre ein Platz, den wir nicht wissen, und dorten,
auf unsäglichem Teppich, zeigten die Liebenden, die's hier
bis zum Können nie bringen, ihre kühnen
hohen Figuren des Herzschwungs,
ihre Türme aus Lust, ihre
längst, wo Boden nie war, nur an einander
lehnenden Leitern, bebend, – und könntens,
vor den Zuschauern rings, unzähligen lautlosen Toten:

Würfen die dann ihre letzten, immer ersparten,

immer verborgenen, die wir nicht kennen, ewig
gültigen Münzen des Glücks vor das endlich
wahrhaft lächelnde Paar auf gestilltem
Teppich?

哀歌之五
——献给赫尔塔•柯尼希夫人

他们是谁,告诉我,这些江湖艺人,
漂泊无依略甚于我们,从早晨起,
被一个意志不停折腾,
它从不满足,究竟取悦谁?
岂止折腾,它扭曲他们,
纠缠并挥舞他们,
抛出并抓回他们;仿佛他们
从油浸而愈加光滑的空气中
分娩于被他们永恒的跳跃
磨薄的地毯,这张在宇宙之中
失落的地毯.
像铺上一张膏药,似乎市郊的天空
在此触痛大地。
              刚刚落地,笔直,
定住并亮相:生存的大写起首字母……
恒动的手柄又已转动他们,
最强壮的汉子,以此取乐,
像强大的奥古斯特在宴席上
转动一只锡盘。
啊,环绕此中心,
观看之玫瑰:
绽放复飘零。环绕
此踏夯,此雌蕊——被自己
花期的粉尘射中,孕育出
依旧反感之虚果,这反感
从未意识到自己,——它放光,
以最浅薄的表皮微微假笑。

瞧:那个枯萎多皱的力士,
他已衰老,只配击鼓,
缩进了虚张的皮肤,似乎它从前
包裹两个男人,一个已躺在
教堂的墓地,在鳏居的皮囊里
他活过了另一个,
这聋子,偶尔有些疯癫。

而那个年青的汉子,
酷似莽汉与修女之子:魁梧雄健,
满是肌肉和单纯。
哦,你们,某种痛苦在自己小时候,
在它无数漫长的痊愈的某一次,
曾经得到你们,像玩具……

你,硬着陆的童子,
这种着陆果实最熟悉,尚未成熟,
每天从共同塑造的运动之树
坠落百遍(它比逝水更迅疾,
短短几分钟历尽春夏秋)——
坠落并撞击坟墓:
偶尔,在喘息的片刻,你想
露出一张可爱的笑脸,投向你
难得温柔的母亲;可含羞试探的脸
旋即失落于你的躯体,被躯体
蚀为平面……那汉子又拍掌,
重跳一次;贴近狂跳不已的心,
有一种痛苦你每次来不及细察,
脚掌的灼痛已抢先于它,自己的起源,
肉体的泪水随之夺眶而出。
可是,挡不住
微笑……

天使!哦,收获它,采撷它,小花的药草。
造一个花瓶,珍藏它!将其归入
那些尚未向我们公开的欢乐;
在迷人的骨灰坛里
誉之以遒劲的花体标记:“舞者之微笑”。
  还有你,迷人的少女,
你竟被最撩人的欢乐
默默忽略。你身上的饰缨
也许为你而感到幸福,
或光滑的绿缎
贴着柔嫩而丰满的乳房,
感觉无限娇宠,一无所失。
你,
集市的镇定果实,一再别样地放上
一切摇晃的平衡天平,
公然扶于腋下。

何处,哦,何处是那个地方(我承担于心中):
那里,他们从前还久久无能,
还相互脱落,像交配而不太匹配的
牲畜;——
那里重量还沉重;
那里,他们的棍子
徒劳搅动,碟子
还摇摇欲坠……

可突然在此艰难的无处之中,突然
不可言喻的位置——纯粹的太少
在此不可思议地转化,转入
那种空无的太多。
多位数的演算在此
化解为零。

场所,哦,巴黎的场所,无限的观看场所,
在那里,制帽女工,死亡太太,
卷绕并编织无休止的尘世之路,
无尽头的带子,以此发明
新的飘带,褶裥,花饰,帽徽,仿造的果实——
全染得不真实,——旨在
廉价的命运冬帽。
……

天使!或许有一个场所,我们不知道,在彼处,
在不可言喻的飞毯上,一对恋人正展示
他们在此间从未达到的技能,
惊险高超的心震造型,
快感凝结的钟塔,
早已单凭彼此相倚的梯架——
绝无立足之地,颤栗着,——他们能,
面对周围的观众,无数无声的死者:
  死者随后会不会抛出自己最后的,
一直节省的,一直保藏的,永不失效的,
我们不认识的幸福金币,抛向
满足的飞毯上终于真正微笑的
恋人?

级别: 创始人
1楼  发表于: 2012-09-21  
Die sechste Elegie

Feigenbaum, seit wie lange schon ists mir bedeutend,
wie du die Blüte beinah ganz überschlägst
und hinein in die zeitig entschlossene Frucht,
ungerühmt, drängst dein reines Geheimnis.
Wie der Fontäne Rohr treibt dein gebognes Gezweig
abwärts den Saft und hinan: und er springt aus dem Schlaf,
fast nicht erwachend, ins Glück seiner süßesten Leistung.
Sieh: wie der Gott in den Schwan.
...... Wir aber verweilen,
ach, uns rühmt es zu blühn, und ins verspätete Innre
unserer endlichen Frucht gehn wir verraten hinein.
Wenigen steigt so stark der Andrang des Handelns,
daß sie schon anstehn und glühn in der Fülle des Herzens,
wenn die Verführung zum Blühn wie gelinderte Nachtluft
ihnen die Jugend des Munds, ihnen die Lider berührt:
Helden vielleicht und den frühe Hinüberbestimmten,
denen der gärtnernde Tod anders die Adern verbiegt.
Diese stürzen dahin: dem eigenen Lächeln
sind sie voran, wie das Rossegespann in den milden
muldigen Bildern von Karnak dem siegenden König.

Wunderlich nah ist der Held doch den jugendlich Toten. Dauern
ficht ihn nicht an. Sein Aufgang ist Dasein; beständig
nimmt er sich fort und tritt ins veränderte Sternbild
seiner steten Gefahr. Dort fänden ihn wenige. Aber,
das uns finster verschweigt, das plötzlich begeisterte Schicksal
singt ihn hinein in den Sturm seiner aufrauschenden Welt.
Hör ich doch keinen wie ihn. Auf einmal durchgeht mich
mit der strömenden Luft sein verdunkelter Ton.

Dann, wie verbärg ich mich gern vor der Sehnsucht: O wär ich,
wär ich ein Knabe und dürft es noch werden und säße
in die künftigen Arme gestützt und läse von Simson,
wie seine Mutter erst nichts und dann alles gebar.

War er nicht Held schon in dir, o Mutter, begann nicht
dort schon, in dir, seine herrische Auswahl?
Tausende brauten im Schooß und wollten er sein,
aber sieh: er ergriff und ließ aus –, wählte und konnte.
Und wenn er Säulen zerstieß, so wars, da er ausbrach
aus der Welt deines Leibs in die engere Welt, wo er weiter
wählte und konnte. O Mütter der Helden, o Ursprung
reißender Ströme! Ihr Schluchten, in die sich
hoch von dem Herzrand, klagend,
schon die Mädchen gestürzt, künftig die Opfer dem Sohn.

Denn hinstürmte der Held durch Aufenthalte der Liebe,
jeder hob ihn hinaus, jeder ihn meinende Herzschlag,
abgewendet schon, stand er am Ende der Lächeln, – anders.

哀歌之六

无花果树,从何时起我觉得这意味深长:
你几乎完全超越了花期,
不曾炫耀,把你纯粹的秘密
逐入早早决断的果实。
就像喷泉的喷管,你弯曲的枝条
驱使汁液向下再向上:它自沉睡涌出,
几乎尚未苏醒,涌入最甜蜜的结果之幸福。
瞧:就像宙斯化身天鹅。
            ……我们却留连不舍,
啊,我们炫耀花枝,直到泄露无遗,
才滑入有限的果实那延迟的内核。
谁如此强烈地渴望行动,寥寥无几,
他们蓄势待发,充盈的心炽烈燃烧,
当花期的诱惑像柔和的夜风
轻抚他们的眼睑,嘴的青春:
或许英雄如此,和那些注定早逝者,
死像园丁别样地弯曲他们的血脉,
他们奔涌而去:领先自己的微笑,
就像线条柔和的凯尔奈克浮雕上
驾辕的骏马领先凯旋的国王驾御的骏马。
是的,英雄酷似年青的死者。
他不为勾留所惑。他的崛起是存在;
他始终鞭策自己,跨入变幻的星座,
那里危机四伏,知他者寥寥无几。
但突然激奋的命运,对我们阴沉缄默,
却把他咏入他那喧腾宇宙的风暴。
我从未听说谁像他。他模糊的声音
霎时穿透我,挟卷汹涌的气流。

于是,我多想屏住我的渴望:我倘是,
哦,我倘是一个童子,还可望走这条路,
靠着未来的胳臂,坐读参孙的故事,
他母亲原不怀胎,尔后分娩一切。

在你的腹中,哦,母亲,他不已是英雄?
不是在那里,在腹中,他开始称雄的选择?
成千上万在子宫酝酿,意欲成为他,
可是瞧:他抓住并放过——
他选择,他能。
若他撞毁巨柱,那就是他崩出
你肉体的世界,进入更亲密的世界,
在此继续选择,他能。哦,英雄的母亲,
哦,滔滔激流的源头!你们峡谷,
少女们已从心的峭壁纵身坠入,
兀自哀怨,未来儿子的祭品。

因为英雄奔流而去,穿越爱的羁留,
一次又一次,为他的心跳把他托出浪尖,
他已转身,在微笑的尽头,——焕然一新。

Die siebente Elegie

Werbung nicht mehr, nicht Werbung, entwachsene Stimme,
sei deines Schreies Natur; zwar schrieest du rein wie der Vogel,
wenn ihn die Jahreszeit aufhebt, die steigende, beinah vergessend,
daß er ein kümmerndes Tier und nicht nur ein einzelnes Herz sei,
das sie ins Heitere wirft, in die innigen Himmel. Wie er, so
würbest du wohl, nicht minder –, daß, noch unsichtbar,
dich die Freundin erführ, die stille, in der eine Antwort
langsam erwacht und über dem Hören sich anwärmt, –
deinem erkühnten Gefühl die erglühte Gefühlin.

O und der Frühling begriffe –, da ist keine Stelle,
die nicht trüge den Ton der Verkündigung. Erst jenen kleinen
fragenden Auflaut, den, mit steigernder Stille,
weithin umschweigt ein reiner bejahender Tag.
Dann die Stufen hinan, Ruf-Stufen hinan, zum geträumten
Tempel der Zukunft –; dann den Triller, Fontäne,
die zu dem drängenden Strahl schon das Fallen zuvornimmt
im versprechlichen Spiel.... Und vor sich, den Sommer.

Nicht nur die Morgen alle des Sommers –, nicht nur
wie sie sich wandeln in Tag und strahlen vor Anfang.
Nicht nur die Tage, die zart sind um Blumen, und oben,
um die gestalteten Bäume, stark und gewaltig.
Nicht nur die Andacht dieser entfalteten Kräfte,
nicht nur die Wege, nicht nur die Wiesen im Abend,
nicht nur, nach spätem Gewitter, das atmende Klarsein,
nicht nur der nahende Schlaf und ein Ahnen, abends...
sondern die Nächte! Sondern die hohen, des Sommers,
Nächte, sondern die Sterne, die Sterne der Erde.
O einst tot sein und sie wissen unendlich,
alle die Sterne: denn wie, wie, wie sie vergessen!

Siehe, da rief ich die Liebende. Aber nicht sie nur
käme... Es kämen aus schwächlichen Gräbern
Mädchen und ständen... Denn, wie beschränk ich,
wie, den gerufenen Ruf? Die Versunkenen suchen
immer noch Erde. – Ihr Kinder, ein hiesig
einmal ergriffenes Ding gälte für viele.
Glaubt nicht, Schicksal sei mehr, als das Dichte der Kindheit;
wie überholtet ihr oft den Geliebten, atmend,
atmend nach seligem Lauf, auf nichts zu, ins Freie.

Hiersein ist herrlich. Ihr wußtet es, Mädchen, ihr auch,
die ihr scheinbar entbehrtet, versankt –, ihr, in den ärgsten
Gassen der Städte, Schwärende, oder dem Abfall
Offene. Denn eine Stunde war jeder, vielleicht nicht
ganz eine Stunde, ein mit den Maßen der Zeit kaum
Meßliches zwischen zwei Weilen –, da sie ein Dasein
hatte. Alles. Die Adern voll Dasein.
Nur, wir vergessen so leicht, was der lachende Nachbar
uns nicht bestätigt oder beneidet. Sichtbar
wollen wirs heben, wo doch das sichtbarste Glück uns
erst zu erkennen sich giebt, wenn wir es innen verwandeln.

Nirgends, Geliebte, wird Welt sein, als innen. Unser
Leben geht hin mit Verwandlung. Und immer geringer
schwindet das Außen. Wo einmal ein dauerndes Haus war,
schlägt sich erdachtes Gebild vor, quer, zu Erdenklichem
völlig gehörig, als ständ es noch ganz im Gehirne.
Weite Speicher der Kraft schafft sich der Zeitgeist, gestaltlos
wie der spannende Drang, den er aus allem gewinnt.
Tempel kennt er nicht mehr. Diese, des Herzens, Verschwendung
sparen wir heimlicher ein. Ja, wo noch eins übersteht,
ein einst gebetetes Ding, ein gedientes, geknietes –,
hält es sich, so wie es ist, schon ins Unsichtbare hin.
Viele gewahrens nicht mehr, doch ohne den Vorteil,
daß sie's nun innerlich baun, mit Pfeilern und Statuen, größer!

Jede dumpfe Umkehr der Welt hat solche Enterbte,
denen das Frühere nicht und noch nicht das Nächste gehört.
Denn auch das Nächste ist weit für die Menschen. Uns soll
dies nicht verwirren; es stärke in uns die Bewahrung
der noch erkannten Gestalt. – Dies stand einmal unter Menschen,
mitten im Schicksal stands, im vernichtenden, mitten
im Nichtwissen-Wohin stand es, wie seiend, und bog
Sterne zu sich aus gesicherten Himmeln. Engel,
dir noch zeig ich es, da! in deinem Anschaun
steh es gerettet zuletzt, nun endlich aufrecht.
Säulen, Pylone, der Sphinx, das strebende Stemmen,
grau aus vergehender Stadt oder aus fremder, des Doms.

War es nicht Wunder? O staune, Engel, denn wir sinds,
wir, o du Großer, erzähls, daß wir solches vermochten, mein Atem
reicht für die Rühmung nicht aus. So haben wir dennoch
nicht die Räume versäumt, diese gewährenden, diese
unseren Räume. (Was müssen sie fürchterlich groß sein,
da sie Jahrtausende nicht unseres Fühlns überfülln.)
Aber ein Turm war groß, nicht wahr? O Engel, er war es, –
groß, auch noch neben dir? Chartres war groß –, und Musik
reichte noch weiter hinan und überstieg uns. Doch selbst nur
eine Liebende –, oh, allein am nächtlichen Fenster....
reichte sie dir nicht ans Knie –?
Glaub nicht, daß ich werbe.
Engel, und würb ich dich auch! Du kommst nicht. Denn mein
Anruf ist immer voll Hinweg; wider so starke
Strömung kannst du nicht schreiten. Wie ein gestreckter
Arm ist mein Rufen. Und seine zum Greifen
oben offene Hand bleibt vor dir
offen, wie Abwehr und Warnung,
Unfaßlicher, weitauf.

哀歌之七

不再是求爱,不是求爱,成熟的声音
应是你呼唤的本性;纵然你呼唤
纯净如云雀,当上升的季节托举它时,
几乎忘却,它是一只可怜的小鸟,不只是
一颗单一的心——被季节抛入晴空,
抛入内向的天堂。你大概像它一样求爱,
毫不逊色——,乃至冥冥之中,沉寂的女友
或已获悉你,一个响应在心中慢慢苏醒,
因倾听而温暖,——你狂放,她炽热。

哦,春天大概知晓——,此刻无处不承载
报道的音讯。那最初短促的试啼,
与幽静相衬托,揳入一个纯净的白日,
一个首肯的白日那无边的沉默。
尔后向上的梯阶,向上的音阶,
升向梦想的未来圣殿——;尔后颤音,
喷泉——为匆匆的水柱预定了跌落,
在允诺的游戏之中……届临夏天。

不只是每个夏天的早晨——,不只是
早晨怎样化入白日,因开端而灿烂。
不只是温柔的白日,掩映鲜花,
掩映高处多姿的树木,葳蕤强盛。
不只是这些释放的力量那种虔敬,
不只是道路,不只是黄昏的草原,
不只是傍晚阵雨后兀自呼吸的清新,
不只是临近的沉睡和一种预感,在晚间……
而是黑夜!而是夏天高深的黑夜,
而是星星,大地的星星。
哦,一旦死去,他们无限知悉,
所有的星星:因他们何等何等遗忘!

看呀,我曾召唤恋人。岂止她会到来……
少女们会从贪乏的坟墓走来并站定……
因为,我怎能,怎能限定发出的召唤?
沉沦者一如既往地寻找大地。
你们这些孩子,一个在此间攫住的事物,
只消一次,能不值许许多多。
切莫相信,命运更甚于童年的缩影;
如销魂的追逐之后,你们气喘嘘嘘,
常常超越了爱人,向着虚无,进入自由。

此间是美好的。你们知道,少女们,
你们也知道,你们似乎穷困过,沉沦过——,
你们糜烂于都市的陋巷,或任人遗弃。
因为人皆在——一个时辰,或许不是
一个时辰,两个片刻之间
无法用时间刻度衡量的一个瞬间——,
那一刻拥有存在。一切。血脉满是存在。
只是,我们太容易遗忘,因为邻居讥笑,
不予承认或妒忌。我们要彰显它,
就在最显眼的幸福令人审识之时,
这离不开转化,于内在将它转化。

除却内在,爱人,世界将不复存在。
我们的生命随转化而逝去。外在
日益消蚀。一幢恒常的房屋坐落之处,
如今冒出设计的造物,形成梗阻,
它纯属设计,仿佛还全然在脑海。
时代精神造出宽广的力的蓄池,
无形之物,譬如它取自万物的电能。
它再也不识神庙。这种心灵的耗蚀
我们更隐密地撙节。是的,凡幸存之物,
曾经靠祈祷、祭祀、跪拜所获之物——,
一如它在,已经归入不可见之物。
常人不再察觉它,竟然放过了机遇,
此刻建它于内心,用廊柱和雕像,更伟大!

每逢世界晦暗转折,必有断代者,
上一个已失去,下一个还不属于他们。
因为就连下一个也离人甚远。
它不应迷惑我们;而应在我们心中
强化对尚可辨认的形象的护持。——
它曾经站立在人们中间,在命运之中,
在毁灭性的命运之中,曾经站立在
不知何去之中,无异于实在,它曾经
让星星躬屈,从可靠的天堂俯就自己。
天使,我仍然指给你看,在那!
凭你的观望,它终将获救,它终于
挺立起来。巨柱,双塔门,斯芬克斯,
大教堂坚贞不屈,朦胧耸立于
渐渐消失或陌生的城市。

这不是昔日的奇迹吗?哦,赞叹吧,天使,
因为我们是这样,哦,伟大的天使,请讲述
我们曾能这样,我的呼吸不足以颂扬。
如是,我们并没有错失空间,这些施予的,
这些我们的空间。(它们必定非常伟大,
因为历经千载,我们的感觉未见满溢。)
钟塔曾很伟大,不是吗?哦,天使,
是这样,——伟大,哪怕在你的身旁?
沙尔特伟大——,音乐企及更高处,
并超越我们,甚至仅仅一个恋人——,
哦,独倚夜色窗前……她未企及你膝下?
别以为我在求爱。
天使,纵然我追求你!你不会到来。
因为我的呼唤源源不断;你不能迈步,
顶着如此强烈的声浪。我的呼声
像一条伸出的手臂。那为了抓取
高高张开的手掌一直向你
张开着,像抗拒和警告,
不可把握者,远避。

Die achte Elegie
Rudolf Kassner zugeeignet

Mit allen Augen sieht die Kreatur
das Offene. Nur unsre Augen sind
wie umgekehrt und ganz um sie gestellt
als Fallen, rings um ihren freien Ausgang.
Was draußen ist, wir wissens aus des Tiers
Antlitz allein; denn schon das frühe Kind
wenden wir um und zwingens, daß es rückwärts
Gestaltung sehe, nicht das Offne, das
im Tiergesicht so tief ist. Frei von Tod.
Ihn sehen wir allein; das freie Tier
hat seinen Untergang stets hinter sich
und vor sich Gott, und wenn es geht, so gehts
in Ewigkeit, so wie die Brunnen gehen.

Wir haben nie, nicht einen einzigen Tag,

den reinen Raum vor uns, in den die Blumen
unendlich aufgehn. Immer ist es Welt
und niemals Nirgends ohne Nicht: das Reine,
Unüberwachte, das man atmet und
unendlich weiß und nicht begehrt. Als Kind
verliert sich eins im Stilln an dies und wird
gerüttelt. Oder jener stirbt und ists.
Denn nah am Tod sieht man den Tod nicht mehr
und starrt hinaus, vielleicht mit großem Tierblick.
Liebende, wäre nicht der andre, der
die Sicht verstellt, sind nah daran und staunen...
Wie aus Versehn ist ihnen aufgetan
hinter dem andern... Aber über ihn
kommt keiner fort, und wieder wird ihm Welt.
Der Schöpfung immer zugewendet, sehn
wir nur auf ihr die Spiegelung des Frein,
von uns verdunkelt. Oder daß ein Tier,
ein stummes, aufschaut, ruhig durch uns durch.
Dieses heißt Schicksal: gegenüber sein
und nichts als das und immer gegenüber.

Wäre Bewußtheit unsrer Art in dem
sicheren Tier, das uns entgegenzieht
in anderer Richtung –, riß es uns herum
mit seinem Wandel. Doch sein Sein ist ihm
unendlich, ungefaßt und ohne Blick
auf seinen Zustand, rein, so wie sein Ausblick.
Und wo wir Zukunft sehn, dort sieht es Alles
und sich in Allem und geheilt für immer.

Und doch ist in dem wachsam warmen Tier
Gewicht und Sorge einer großen Schwermut.
Denn ihm auch haftet immer an, was uns
oft überwältigt, – die Erinnerung,
als sei schon einmal das, wonach man drängt,
näher gewesen, treuer und sein Anschluß
unendlich zärtlich. Hier ist alles Abstand,
und dort wars Atem. Nach der ersten Heimat
ist ihm die zweite zwitterig und windig.

O Seligkeit der kleinen Kreatur,

die immer bleibt im Schooße, der sie austrug;
o Glück der Mücke, die noch innen hüpft,
selbst wenn sie Hochzeit hat: denn Schooß ist Alles.
Und sieh die halbe Sicherheit des Vogels,
der beinah beides weiß aus seinem Ursprung,
als wär er eine Seele der Etrusker,
aus einem Toten, den ein Raum empfing,
doch mit der ruhenden Figur als Deckel.
Und wie bestürzt ist eins, das fliegen muß
und stammt aus einem Schooß. Wie vor sich selbst
erschreckt, durchzuckts die Luft, wie wenn ein Sprung
durch eine Tasse geht. So reißt die Spur
der Fledermaus durchs Porzellan des Abends.

Und wir: Zuschauer, immer, überall,
dem allen zugewandt und nie hinaus!
Uns überfüllts. Wir ordnens. Es zerfällt.
Wir ordnens wieder und zerfallen selbst.

Wer hat uns also umgedreht, daß wir,
was wir auch tun, in jener Haltung sind
von einem, welcher fortgeht? Wie er auf
dem letzten Hügel, der ihm ganz sein Tal
noch einmal zeigt, sich wendet, anhält, weilt –,
so leben wir und nehmen immer Abschied.

哀歌之八
——献给R. 卡斯纳

造物的目光专注于敞开者。
唯有我们的目光似乎已颠倒,
像设置的陷阱包围着它们,
紧紧包围着它们自由的起点。
那外间实在的,我们有所获悉,
单凭动物的面目;因为我们
早已让幼童转身,迫使他向后
观看形象,而非敞开者,它深深
印在动物的脸上。超脱于死亡。
唯有我们看见死;自由的动物
始终将自己的衰亡留在身后,
前方有上帝,它若行走,则走进
永恒,一如泉水奔流不息。
我们从未在前方,哪怕一天,
拥有纯粹的空间,鲜花无限地
开入此空间。始终是世界,
从未没有无的无处:那纯粹的,
未被监视的,人们呼吸它,
无限知悉它,并不企求它。
一个童子在寂静中自失于它,
却被摇醒。或那个垂死者,他是它。
因为临近死,人们再也看不见死,
凝神远望,或许以伟大的动物的眼光。
倘若没有对方隔断视线,
恋人接近死亡并惊异……
仿佛出于疏忽,对方的身后
已为他们开启……可是越过他
无人再前行,世界复归于他。
始终转向万物,我们仅仅
在万物身上看见自由者的反映,
被我们遮蔽。或一个哑寂的动物,
它仰视,平静地穿透我们。
这就叫命运:相对而在,
别无其他,始终相对。

倘若可靠的动物,它迎着我们
走向相反的方向,有我们的意识——,
它会拽我们转身随它漫游。
可对它而言,它的存在是无限的,
无从把握,没有目光投注于
它的状态,纯粹,一如它的遥望。
我们看见未来之处,它看见一切,
自己在一切之中,已永远获救。

可是在警觉而温暖的动物身上
积压着一种巨大的忧郁,它为之焦虑。
因为那常常压倒我们的回忆
也始终粘附于它,仿佛人们追溯的
一度更亲近,更可靠,这种联系
无限温柔。在此一切是间隔,
在彼是呼吸。第一个故乡之后,
它觉得第二个风险,不伦不类。
  哦,渺小的造物其乐无穷,
它们永远留在分娩的子宫;
哦,蚊蚋的幸福,甚至庆婚之时,
它仍在内部跳跃,因为子宫即一切。
请看小鸟的半度安全,
它几乎从自己的起源二者皆知,
恍若伊特拉斯坎人的一个幽灵,
出自一位死者,一个空间收容他,
却以安息的形象作为棺盖。
一只蝙蝠无比惊愕,它必须飞翔,
并出自子宫。它因它自身
无比惊恐,它闪过空中,像一道裂纹
划过一只瓷杯。 蝙蝠的痕迹
就这样撕裂傍晚的瓷器。

而我们:观望者,随时,随地,
我们转向万物,永无超脱!
万物充塞我们。我们整理。它瓦解。
我们重新整理,自己瓦解。

是谁颠倒了我们,乃至我们
无论做什么,始终保持
那种行者的姿势?他登上
一个山岗,走过的山谷再次
展现在身后,他转身,停步,逗留——,
我们就这样生存,永远在告别。

Die neunte Elegie

Warum, wenn es angeht, also die Frist des Daseins
hinzubringen, als Lorbeer, ein wenig dunkler als alles
andere Grün, mit kleinen Wellen an jedem
Blattrand (wie eines Windes Lächeln) –: warum dann
Menschliches müssen – und, Schicksal vermeidend,
sich sehnen nach Schicksal?...

Oh, nicht, weil Glück ist,
dieser voreilige Vorteil eines nahen Verlusts.
Nicht aus Neugier, oder zur Übung des Herzens,
das auch im Lorbeer wäre.....

Aber weil Hiersein viel ist, und weil uns scheinbar
alles das Hiesige braucht, dieses Schwindende, das
seltsam uns angeht. Uns, die Schwindendsten. Ein Mal
jedes, nur ein Mal. Ein Mal und nicht mehr. Und wir auch
ein Mal. Nie wieder. Aber dieses
ein Mal gewesen zu sein, wenn auch nur ein Mal:
irdisch gewesen zu sein, scheint nicht widerrufbar.

Und so drängen wir uns und wollen es leisten,
wollens enthalten in unsern einfachen Händen,
im überfüllteren Blick und im sprachlosen Herzen.
Wollen es werden. – Wem es geben? Am liebsten
alles behalten für immer... Ach, in den andern Bezug,
wehe, was nimmt man hinüber? Nicht das Anschaun, das hier
langsam erlernte, und kein hier Ereignetes. Keins.
Also die Schmerzen. Also vor allem das Schwersein,
also der Liebe lange Erfahrung, – also
lauter Unsägliches. Aber später,
unter den Sternen, was solls: die sind besser unsäglich.
Bringt doch der Wanderer auch vom Hange des Bergrands
nicht eine Hand voll Erde ins Tal, die Allen unsägliche, sondern
ein erworbenes Wort, reines, den gelben und blaun
Enzian. Sind wir vielleicht hier, um zu sagen: Haus,
Brücke, Brunnen, Tor, Krug, Obstbaum, Fenster, –
höchstens: Säule, Turm.... aber zu sagen, verstehs,
oh zu sagen so, wie selber die Dinge niemals
innig meinten zu sein. Ist nicht die heimliche List
dieser verschwiegenen Erde, wenn sie die Liebenden drängt,
daß sich in ihrem Gefühl jedes und jedes entzückt?
Schwelle: was ists für zwei
Liebende, daß sie die eigne ältere Schwelle der Tür
ein wenig verbrauchen, auch sie, nach den vielen vorher
und vor den Künftigen ...., leicht.

Hier ist des Säglichen Zeit, hier seine Heimat.
Sprich und bekenn. Mehr als je
fallen die Dinge dahin, die erlebbaren, denn,
was sie verdrängend ersetzt, ist ein Tun ohne Bild.
Tun unter Krusten, die willig zerspringen, sobald
innen das Handeln entwächst und sich anders begrenzt.
Zwischen den Hämmern besteht
unser Herz, wie die Zunge
zwischen den Zähnen, die doch,
dennoch, die preisende bleibt.

Preise dem Engel die Welt, nicht die unsägliche, ihm
kannst du nicht großtun mit herrlich Erfühltem; im Weltall,
wo er fühlender fühlt, bist du ein Neuling. Drum zeig
ihm das Einfache, das, von Geschlecht zu Geschlechtern gestaltet,
als ein Unsriges lebt, neben der Hand und im Blick.
Sag ihm die Dinge. Er wird staunender stehn; wie du standest
bei dem Seiler in Rom, oder beim Töpfer am Nil.
Zeig ihm, wie glücklich ein Ding sein kann, wie schuldlos und unser,
wie selbst das klagende Leid rein zur Gestalt sich entschließt,
dient als ein Ding, oder stirbt in ein Ding –, und jenseits
selig der Geige entgeht. – Und diese, von Hingang
lebenden Dinge verstehn, daß du sie rühmst; vergänglich,
traun sie ein Rettendes uns, den Vergänglichsten, zu.
Wollen, wir sollen sie ganz im unsichtbarn Herzen verwandeln
in – o unendlich – in uns! Wer wir am Ende auch seien.

Erde, ist es nicht dies, was du willst: unsichtbar
in uns erstehn? – Ist es dein Traum nicht,
einmal unsichtbar zu sein? – Erde! unsichtbar!
Was, wenn Verwandlung nicht, ist dein drängender Auftrag?
Erde, du liebe, ich will. Oh glaub, es bedürfte
nicht deiner Frühlinge mehr, mich dir zu gewinnen –, einer,
ach, ein einziger ist schon dem Blute zu viel.
Namenlos bin ich zu dir entschlossen, von weit her.
Immer warst du im Recht, und dein heiliger Einfall
ist der vertrauliche Tod.

Siehe, ich lebe. Woraus? Weder Kindheit noch Zukunft
werden weniger ....... Überzähliges Dasein
entspringt mir im Herzen.

哀歌之九

为什么,既然度过生存的期限
业已俱足,像月桂一样,叶色略深于
一切绿树,每片叶子的边缘
呈小小的波纹(像一阵风的微笑)——:
为什么必有人的存在——既逃避命运,
又渴望命运?……
                哦,不是,因为幸福在;
这仓促的恩惠归于临近的丧失。
不是出于新奇,或为了心的磨练,
这一切月桂或已赋有……

而是因为此间很丰盛,因为此间的万物
似乎需要我们,这些逝者
跟我们奇特相关。我们,逝者中的逝者。
每个一次,仅仅一次。一次即告终。
我们也一次。永不复返。
但这一次曾在,哪怕仅仅一次:
尘世的曾在,似乎不可褫夺。

于是我们催促自己,想要成就它,
想要拥有它,在我们简单的手掌里,
在更加充实的目光里,在无言的心里。
想要成为它。——把它送给谁?唯愿
永远保留一切……啊,多么痛苦,
把什么带入另一种关联?不是在此
慢慢学成的直观,不是此间的事件。
一无所有。唯有痛苦,唯有沉重,
唯有漫长的爱的经验,——唯有
纯粹不可言说的。可是尔后,
在星辰之中,该是什么:他们不可言说
更胜于我们。浪游者从山边的悬崖
带往山谷的,绝不是一捧泥土,
众人觉得它不可言说,而是一声言语,
赢得的纯粹的言语,黄色蓝色的龙胆。
或许我们在此,为了言说:房子,
桥,井,门,水罐,果树,窗子,——
顶多说:圆柱,钟塔……可是言说,懂吗,
哦,如此言说,大概连事物也从无此意,
仿佛内向地存在。当大地要求恋人,
让每个事物在他们的情感中欣喜若狂,
这岂非缄默的大地的隐秘计谋?
门槛:对两个恋人这意味着什么,
他们略微耗蚀自己更古老的门槛,
就连他们,前面有许多去者,
后有来者……这也轻而易举。

此刻是可说之物的时刻,此间它的故乡。
言语吧,忏悔吧。可经历的事物
史无前例地沉坠而去,因为
没有图像的行为排斥并取代它们。
疮疤下面的行为,疮疤随时会脱落,
一旦动作从内部膨胀,形成另一种阻塞。
我们的心存在于铁锤之间,
就像舌头存在于
牙齿之间,可是它仍然,
仍然在赞美。

向天使赞美尘世吧。而非不可言说的世界,
你不能向他炫耀美妙的感觉物;
在宇宙他更能感觉,而你是生手。
因此给他看简单的吧,那一代一代形成的,
活着并属于我们,在手边和眼里。
告诉他事物吧。他会更惊讶地伫立,
像你侧身于罗马的绳匠,或尼罗河的陶匠。
给他看,一个物能够多么幸福,全然无辜
并属于我们,甚至哀怨的痛苦怎样毅然
纯粹化为形象,充当一个物,
或死入一个物——,在彼端极乐地离别琴身。
——这些靠逝去谋生的事物知道
你在颂扬它们;逝者寄拯救于我们,
无以复加的逝者,我们愿意并应该
在不可见的心中将其完全转化,化入——
哦,无限——化入我们!无论我们最终是谁。

大地,难道这不是你的期望:在我们心中
不可见地复活?——这不是你的梦想,
一次不可见地存在?大地!不可见!
若非转化,那你急切的托付是什么?
大地,亲爱的,我愿。哦,请你相信,
为了赢得我,无需你更多的春天,一个
啊,就一个春天已经盈满血液。
无名的我毅然转向你,从遥远的国度。
从前你总是在理,而你神圣的念头
是亲切的死亡。
看,我活着。靠什么?童年与未来
俱无减损……充盈的存在
源于我心中。

Die zehnte Elegie

Daß ich dereinst, an dem Ausgang der grimmigen Einsicht,
Jubel und Ruhm aufsinge zustimmenden Engeln.
Daß von den klar geschlagenen Hämmern des Herzens
keiner versage an weichen, zweifelnden oder
reißenden Saiten. Daß mich mein strömendes Antlitz
glänzender mache; daß das unscheinbare Weinen
blühe. O wie werdet ihr dann, Nächte, mir lieb sein,
gehärmte. Daß ich euch knieender nicht, untröstliche Schwestern,
hinnahm, nicht in euer gelöstes
Haar mich gelöster ergab. Wir, Vergeuder der Schmerzen.
Wie wir sie absehn voraus, in die traurige Dauer,
ob sie nicht enden vielleicht. Sie aber sind ja
unser winterwähriges Laub, unser dunkeles Sinngrün,
eine der Zeiten des heimlichen Jahre –, nicht nur
Zeit –, sind Stelle, Siedelung, Lager, Boden, Wohnort.

Freilich, wehe, wie fremd sind die Gassen der Leid – Stadt,
wo in der falschen, aus Übertönung gemachten
Stille, stark, aus der Gußform des Leeren der Ausguß
prahlt: der vergoldete Lärm, das platzende Denkmal.
O, wie spurlos zerträte ein Engel ihnen den Trostmarkt,
den die Kirche begrenzt, ihre fertig gekaufte:
reinlich und zu und enttäuscht wie ein Postamt am Sonntag.
Draußen aber kräuseln sich immer die Ränder von Jahrmarkt.
Schaukeln der Freiheit! Taucher und Gaukler des Eifers!
Und des behübschten Glücks figürliche Schießstatt,
wo es zappelt von Ziel und sich blechern benimmt,
wenn ein Geschickterer trifft. Von Beifall zu Zufall
taumelt er weiter; denn Buden jeglicher Neugier
werben, trommeln und plärrn. Für Erwachsene aber
ist noch besonders zu sehn, wie das Geld sich vermehrt, anatomisch,
nicht zur Belustigung nur: der Geschlechtsteil des Gelds,
alles, das Ganze, der Vorgang –, das unterrichtet und macht
fruchtbar .........
.... Oh aber gleich darüber hinaus,
hinter der letzten Planke, beklebt mit Plakaten des »Todlos«,
jenes bitteren Biers, das den Trinkenden süß scheint,
wenn sie immer dazu frische Zerstreuungen kaun...,
gleich im Rücken der Planke, gleich dahinter, ists wirklich.
Kinder spielen, und Liebende halten einander, – abseits,
ernst, im ärmlichen Gras, und Hunde haben Natur.
Weiter noch zieht es den Jüngling; vielleicht, daß er eine junge
Klage liebt..... Hinter ihr her kommt er in Wiesen. Sie sagt:
– Weit. Wir wohnen dort draußen.... Wo? Und der Jüngling
folgt. Ihn rührt ihre Haltung. Die Schulter, der Hals –, vielleicht
ist sie von herrlicher Herkunft. Aber er läßt sie, kehrt um,
wendet sich, winkt... Was solls? Sie ist eine Klage.

Nur die jungen Toten, im ersten Zustand
zeitlosen Gleichmuts, dem der Entwöhnung,
folgen ihr liebend. Mädchen
wartet sie ab und befreundet sie. Zeigt ihnen leise,
was sie an sich hat. Perlen des Leids und die feinen
Schleier der Duldung. – Mit Jünglingen geht sie
schweigend.

Aber dort, wo sie wohnen, im Tal, der Älteren eine, der Klagen,
nimmt sich des Jünglinges an, wenn er fragt: – Wir waren,
sagt sie, ein Großes Geschlecht, einmal, wir Klagen. Die Väter
trieben den Bergbau dort in dem großen Gebirg; bei Menschen
findest du manchmal ein Stück geschliffenes Ur-Leid
oder, aus altem Vulkan, schlackig versteinerten Zorn.
Ja, das stammte von dort. Einst waren wir reich. –

Und sie leitet ihn leicht durch die weite Landschaft der Klagen,
zeigt ihm die Säulen der Tempel oder die Trümmer
jener Burgen, von wo Klage-Fürsten das Land
einstens weise beherrscht. Zeigt ihm die hohen
Tränenbäume und Felder blühender Wehmut,
(Lebendige kennen sie nur als sanftes Blattwerk);
zeigt ihm die Tiere der Trauer, weidend, – und manchmal
schreckt ein Vogel und zieht, flach ihnen fliegend durchs Aufschaun,
weithin das schriftliche Bild seines vereinsamten Schreis. –
Abends führt sie ihn hin zu den Gräbern der Alten
aus dem Klage-Geschlecht, den Sibyllen und Warn-Herrn.
Naht aber Nacht, so wandeln sie leiser, und bald
mondets empor, das über Alles
wachende Grab-Mal. Brüderlich jenem am Nil,
der erhabene Sphinx –: der verschwiegenen Kammer Antlitz.
Und sie staunen dem krönlichen Haupt, das für immer,
schweigend, der Menschen Gesicht
auf die Waage der Sterne gelegt.

Nicht erfaßt es sein Blick, im Frühtod
schwindelnd. Aber ihr Schaun,
hinter dem Pschent-Rand hervor, scheucht es die Eule. Und sie,
streifend im langsamen Abstrich die Wange entlang,
jene der reifesten Rundung,
zeichnet weich in das neue
Totengehör, über ein doppelt
aufgeschlagenes Blatt, den unbeschreiblichen Umriß.

Und höher, die Sterne. Neue. Die Sterne des Leidlands.
Langsam nennt sie die Klage; – Hier,
siehe: den Reiter, den Stab, und das vollere Sternbild
nennen sie: Fruchtkranz. Dann, weiter, dem Pol zu:
Wiege; Weg; Das Brennende Buch; Puppe; Fenster.
Aber im südlichen Himmel, rein wie im Innern
einer gesegneten Hand, das klar erglänzende »M«,
das die Mütter bedeutet ...... –

Doch der Tote muß fort, und schweigend bringt ihn die ältere
Klage bis an die Talschlucht,
wo es schimmert im Mondschein:
die Quelle der Freude. In Ehrfurcht
nennt sie sie, sagt; – Bei den Menschen
ist sie ein tragender Strom. –

Stehn am Fuß des Gebirgs.
Und da umarmt sie ihn, weinend.

Einsam steigt er dahin, in die Berge des Ur-Leids.
Und nicht einmal sein Schritt klingt aus dem tonlosen Los.

Aber erweckten sie uns, die unendlich Toten, ein Gleichnis,
siehe, sie zeigten vielleicht auf die Kätzchen der leeren
Hasel, die hängenden, oder
meinten den Regen, der fallt auf dunkles Erdreich im Frühjahr. –

Und wir, die an steigendes Glück
denken, empfänden die Rührung,
die uns beinah bestürzt,
wenn ein Glückliches fällt.

哀歌之十

愿我有朝一日,在严酷的认识的终端,
向赞许的天使高歌大捷和荣耀。
愿心锤明快的敲击无一失误,
紧扣松弛,疑惑或断裂的琴弦。
愿我流泪的脸庞增添我的光彩:
愿暗暗的哭泣如花开放。
哦,那时,你们会何等可爱,黑夜,
历尽忧患的黑夜。我不曾更虔敬地
承纳你们,难以慰藉的姐妹,不曾
更轻松地投入你们松散的长发。
我们,痛苦之挥霍者. 我们预先
怎样估量它们,关注悲哀的延续,
它们有无尽头。然而,它们却是
我们历冬的树叶,我们深绿的意蕴,
隐密年岁的时间之一,岂止时间,
乃是地点,垦殖地,宿营地,土地,栖居。

诚然,呜呼,苦难之城的巷道何其陌生,
在喧嚣制造的虚假的寂静中,铸件——
出自虚空之铸模,大肆炫耀:镀金的噪音,
爆响的墓碑。哦,一位隐身的天使
大概暗中践踏着他们安魂的集市,
他们打烊的教堂(与集市比邻);
洁净,紧闭,扫兴,像礼拜天的邮局。
可是外面,市场的边缘蜿蜒而去。
自由之晃荡!功利的猎手和骗子!
形象的靶场赌乔妆的运气,
目标巡回穿梭,一旦好枪手命中,
铁皮小丑应声而出。喝采加幸运
令他留连忘返;因为无奇不有的店铺
招徕顾客,鼓乐齐鸣。成人则另有
稀奇可瞧,金钱怎样繁衍,解剖学,
不只为了消遣:金钱之生殖器,
一切,全部,过程——,这堂课让人
受益非浅……
……哦,但就在市场之外,
在最后的木板后面,板上贴着“不死”广告,
那种苦涩的啤酒,饮者咀嚼新鲜的闲聊,
凡以此佐酒,苦酒似乎甘甜可口……
就在木板背面,就在那后面,才是真。
儿童游戏,恋人相依相偎,——僻静,
真诚,贫瘠的草丛,狗群拥有自然。
那个年轻人向前走去,身不由己;他或许
爱上了一个年轻的幽怨……他随她
走进草地。她说:很远。我们住在
那外边……在哪里?年轻人跟随她。
她的姿势令他激动。肩膀,脖颈——,
她可能出身显贵。可他丢下她,转身,
挥手……有何意义?她是一个幽怨。

唯有年轻的死者爱她并追随她,
他们刚刚进入永恒的镇静,
弃绝之状态。
她期待姑娘,同她们交朋友。悄悄展示
身上的装饰. 精致的忍耐面纱,
苦难之珠。——她对年轻小伙子
沉默。

可是在山谷,她们居住的地方,年轻人
若有疑问,一个年老的幽怨则会关照:
我们幽怨,她说,曾经是一个大族。
先辈在那边大山开采矿石;在人间
你有时发现一块磨光的原始苦难,
或凝固成渣的愤怒,出自古老的火山。
是的,那是它们的发祥地。我们曾很富有。——

她领他飘然穿过广阔的幽怨之境,
让他看神庙的巨柱,或那些城堡的废墟,
幽怨的诸侯曾经从那里统治全国,
睿智贤明。让他看高大的眼泪树,
忧郁盛开的田野(在生者看来,
忧郁不过是柔嫩的树叶);让他看
悲哀之动物,正觅食青草,——偶尔
一只鸟惊起,平缓飞过他们的仰望,
远远勾勒出孤独嘶鸣的文字图像。——
傍晚,她带他去幽怨族的祖坟,
拜谒女巫和先知。若黑夜降临,
他们的脚步愈加轻悄,俄顷,
守护万物的墓碑随月光升起。
酷似尼罗河畔的斯芬克斯,
它睥睨一切——:隐密幽室的
面孔。
他们震惊,加冕的头颅沉默,
已将人面永远放上
星辰的天平。

他的目光看不清人面,在初死之中
他眩晕。但她的凝视
令猫头鹰惊悸,从王冠之后飞起。
它缓缓飘下,翅膀滑过面颊,
那种最成熟的圆满,
于是在翻开的书页上
柔软地描出不可描绘的轮廓,
描入死者新异的听觉。

更高,星星。新星。苦难国度的星星。
幽怨缓缓叫它们的名字:这里,
看:骑士,权杖,那更圆全的星座
她们称它:果环。尔后,再远些,趋近极点:
摇篮;路;燃烧的书;玩偶;窗。
可是在南天,纯净,犹如在赐福的手心,
清晰闪耀的“M” ,指母亲……

但死者必须前行,年老的幽怨
默默引他到深谷之前,
月光映着波光:
欢乐泉。她这样称它,
含着敬畏,说:在人间
它是一条宽广的大河。——

他们伫立山脚。
这时她拥抱他,恸哭。

他独自远去,隐入原始苦难之群山。
绝无跫音从无声的命运传出。
但无限的死者似已唤醒我们,一种暗示,
看吧,他们也许指着空空榛子
那悬垂的柔荑花序,或者
晓以雨丝,在春季飘落幽暗的大地。——

而我们,只惦念上升的幸福,
怎能不为之感动,
几乎深心震憾,
当着幸福物沉坠。
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