Die sechste Elegie
Feigenbaum, seit wie lange schon ists mir bedeutend,
wie du die Blüte beinah ganz überschlägst
und hinein in die zeitig entschlossene Frucht,
ungerühmt, drängst dein reines Geheimnis.
Wie der Fontäne Rohr treibt dein gebognes Gezweig
abwärts den Saft und hinan: und er springt aus dem Schlaf,
fast nicht erwachend, ins Glück seiner süßesten Leistung.
Sieh: wie der Gott in den Schwan.
...... Wir aber verweilen,
ach, uns rühmt es zu blühn, und ins verspätete Innre
unserer endlichen Frucht gehn wir verraten hinein.
Wenigen steigt so stark der Andrang des Handelns,
daß sie schon anstehn und glühn in der Fülle des Herzens,
wenn die Verführung zum Blühn wie gelinderte Nachtluft
ihnen die Jugend des Munds, ihnen die Lider berührt:
Helden vielleicht und den frühe Hinüberbestimmten,
denen der gärtnernde Tod anders die Adern verbiegt.
Diese stürzen dahin: dem eigenen Lächeln
sind sie voran, wie das Rossegespann in den milden
muldigen Bildern von Karnak dem siegenden König.
Wunderlich nah ist der Held doch den jugendlich Toten. Dauern
ficht ihn nicht an. Sein Aufgang ist Dasein; beständig
nimmt er sich fort und tritt ins veränderte Sternbild
seiner steten Gefahr. Dort fänden ihn wenige. Aber,
das uns finster verschweigt, das plötzlich begeisterte Schicksal
singt ihn hinein in den Sturm seiner aufrauschenden Welt.
Hör ich doch keinen wie ihn. Auf einmal durchgeht mich
mit der strömenden Luft sein verdunkelter Ton.
Dann, wie verbärg ich mich gern vor der Sehnsucht: O wär ich,
wär ich ein Knabe und dürft es noch werden und säße
in die künftigen Arme gestützt und läse von Simson,
wie seine Mutter erst nichts und dann alles gebar.
War er nicht Held schon in dir, o Mutter, begann nicht
dort schon, in dir, seine herrische Auswahl?
Tausende brauten im Schooß und wollten er sein,
aber sieh: er ergriff und ließ aus –, wählte und konnte.
Und wenn er Säulen zerstieß, so wars, da er ausbrach
aus der Welt deines Leibs in die engere Welt, wo er weiter
wählte und konnte. O Mütter der Helden, o Ursprung
reißender Ströme! Ihr Schluchten, in die sich
hoch von dem Herzrand, klagend,
schon die Mädchen gestürzt, künftig die Opfer dem Sohn.
Denn hinstürmte der Held durch Aufenthalte der Liebe,
jeder hob ihn hinaus, jeder ihn meinende Herzschlag,
abgewendet schon, stand er am Ende der Lächeln, – anders.
哀歌之六
无花果树,从何时起我觉得这意味深长:
你几乎完全超越了花期,
不曾炫耀,把你纯粹的秘密
逐入早早决断的果实。
就像喷泉的喷管,你弯曲的枝条
驱使汁液向下再向上:它自沉睡涌出,
几乎尚未苏醒,涌入最甜蜜的结果之幸福。
瞧:就像宙斯化身天鹅。
……我们却留连不舍,
啊,我们炫耀花枝,直到泄露无遗,
才滑入有限的果实那延迟的内核。
谁如此强烈地渴望行动,寥寥无几,
他们蓄势待发,充盈的心炽烈燃烧,
当花期的诱惑像柔和的夜风
轻抚他们的眼睑,嘴的青春:
或许英雄如此,和那些注定早逝者,
死像园丁别样地弯曲他们的血脉,
他们奔涌而去:领先自己的微笑,
就像线条柔和的凯尔奈克浮雕上
驾辕的骏马领先凯旋的国王驾御的骏马。
是的,英雄酷似年青的死者。
他不为勾留所惑。他的崛起是存在;
他始终鞭策自己,跨入变幻的星座,
那里危机四伏,知他者寥寥无几。
但突然激奋的命运,对我们阴沉缄默,
却把他咏入他那喧腾宇宙的风暴。
我从未听说谁像他。他模糊的声音
霎时穿透我,挟卷汹涌的气流。
于是,我多想屏住我的渴望:我倘是,
哦,我倘是一个童子,还可望走这条路,
靠着未来的胳臂,坐读参孙的故事,
他母亲原不怀胎,尔后分娩一切。
在你的腹中,哦,母亲,他不已是英雄?
不是在那里,在腹中,他开始称雄的选择?
成千上万在子宫酝酿,意欲成为他,
可是瞧:他抓住并放过——
他选择,他能。
若他撞毁巨柱,那就是他崩出
你肉体的世界,进入更亲密的世界,
在此继续选择,他能。哦,英雄的母亲,
哦,滔滔激流的源头!你们峡谷,
少女们已从心的峭壁纵身坠入,
兀自哀怨,未来儿子的祭品。
因为英雄奔流而去,穿越爱的羁留,
一次又一次,为他的心跳把他托出浪尖,
他已转身,在微笑的尽头,——焕然一新。
Die siebente Elegie
Werbung nicht mehr, nicht Werbung, entwachsene Stimme,
sei deines Schreies Natur; zwar schrieest du rein wie der Vogel,
wenn ihn die Jahreszeit aufhebt, die steigende, beinah vergessend,
daß er ein kümmerndes Tier und nicht nur ein einzelnes Herz sei,
das sie ins Heitere wirft, in die innigen Himmel. Wie er, so
würbest du wohl, nicht minder –, daß, noch unsichtbar,
dich die Freundin erführ, die stille, in der eine Antwort
langsam erwacht und über dem Hören sich anwärmt, –
deinem erkühnten Gefühl die erglühte Gefühlin.
O und der Frühling begriffe –, da ist keine Stelle,
die nicht trüge den Ton der Verkündigung. Erst jenen kleinen
fragenden Auflaut, den, mit steigernder Stille,
weithin umschweigt ein reiner bejahender Tag.
Dann die Stufen hinan, Ruf-Stufen hinan, zum geträumten
Tempel der Zukunft –; dann den Triller, Fontäne,
die zu dem drängenden Strahl schon das Fallen zuvornimmt
im versprechlichen Spiel.... Und vor sich, den Sommer.
Nicht nur die Morgen alle des Sommers –, nicht nur
wie sie sich wandeln in Tag und strahlen vor Anfang.
Nicht nur die Tage, die zart sind um Blumen, und oben,
um die gestalteten Bäume, stark und gewaltig.
Nicht nur die Andacht dieser entfalteten Kräfte,
nicht nur die Wege, nicht nur die Wiesen im Abend,
nicht nur, nach spätem Gewitter, das atmende Klarsein,
nicht nur der nahende Schlaf und ein Ahnen, abends...
sondern die Nächte! Sondern die hohen, des Sommers,
Nächte, sondern die Sterne, die Sterne der Erde.
O einst tot sein und sie wissen unendlich,
alle die Sterne: denn wie, wie, wie sie vergessen!
Siehe, da rief ich die Liebende. Aber nicht sie nur
käme... Es kämen aus schwächlichen Gräbern
Mädchen und ständen... Denn, wie beschränk ich,
wie, den gerufenen Ruf? Die Versunkenen suchen
immer noch Erde. – Ihr Kinder, ein hiesig
einmal ergriffenes Ding gälte für viele.
Glaubt nicht, Schicksal sei mehr, als das Dichte der Kindheit;
wie überholtet ihr oft den Geliebten, atmend,
atmend nach seligem Lauf, auf nichts zu, ins Freie.
Hiersein ist herrlich. Ihr wußtet es, Mädchen, ihr auch,
die ihr scheinbar entbehrtet, versankt –, ihr, in den ärgsten
Gassen der Städte, Schwärende, oder dem Abfall
Offene. Denn eine Stunde war jeder, vielleicht nicht
ganz eine Stunde, ein mit den Maßen der Zeit kaum
Meßliches zwischen zwei Weilen –, da sie ein Dasein
hatte. Alles. Die Adern voll Dasein.
Nur, wir vergessen so leicht, was der lachende Nachbar
uns nicht bestätigt oder beneidet. Sichtbar
wollen wirs heben, wo doch das sichtbarste Glück uns
erst zu erkennen sich giebt, wenn wir es innen verwandeln.
Nirgends, Geliebte, wird Welt sein, als innen. Unser
Leben geht hin mit Verwandlung. Und immer geringer
schwindet das Außen. Wo einmal ein dauerndes Haus war,
schlägt sich erdachtes Gebild vor, quer, zu Erdenklichem
völlig gehörig, als ständ es noch ganz im Gehirne.
Weite Speicher der Kraft schafft sich der Zeitgeist, gestaltlos
wie der spannende Drang, den er aus allem gewinnt.
Tempel kennt er nicht mehr. Diese, des Herzens, Verschwendung
sparen wir heimlicher ein. Ja, wo noch eins übersteht,
ein einst gebetetes Ding, ein gedientes, geknietes –,
hält es sich, so wie es ist, schon ins Unsichtbare hin.
Viele gewahrens nicht mehr, doch ohne den Vorteil,
daß sie's nun innerlich baun, mit Pfeilern und Statuen, größer!
Jede dumpfe Umkehr der Welt hat solche Enterbte,
denen das Frühere nicht und noch nicht das Nächste gehört.
Denn auch das Nächste ist weit für die Menschen. Uns soll
dies nicht verwirren; es stärke in uns die Bewahrung
der noch erkannten Gestalt. – Dies stand einmal unter Menschen,
mitten im Schicksal stands, im vernichtenden, mitten
im Nichtwissen-Wohin stand es, wie seiend, und bog
Sterne zu sich aus gesicherten Himmeln. Engel,
dir noch zeig ich es, da! in deinem Anschaun
steh es gerettet zuletzt, nun endlich aufrecht.
Säulen, Pylone, der Sphinx, das strebende Stemmen,
grau aus vergehender Stadt oder aus fremder, des Doms.
War es nicht Wunder? O staune, Engel, denn wir sinds,
wir, o du Großer, erzähls, daß wir solches vermochten, mein Atem
reicht für die Rühmung nicht aus. So haben wir dennoch
nicht die Räume versäumt, diese gewährenden, diese
unseren Räume. (Was müssen sie fürchterlich groß sein,
da sie Jahrtausende nicht unseres Fühlns überfülln.)
Aber ein Turm war groß, nicht wahr? O Engel, er war es, –
groß, auch noch neben dir? Chartres war groß –, und Musik
reichte noch weiter hinan und überstieg uns. Doch selbst nur
eine Liebende –, oh, allein am nächtlichen Fenster....
reichte sie dir nicht ans Knie –?
Glaub nicht, daß ich werbe.
Engel, und würb ich dich auch! Du kommst nicht. Denn mein
Anruf ist immer voll Hinweg; wider so starke
Strömung kannst du nicht schreiten. Wie ein gestreckter
Arm ist mein Rufen. Und seine zum Greifen
oben offene Hand bleibt vor dir
offen, wie Abwehr und Warnung,
Unfaßlicher, weitauf.
哀歌之七
不再是求爱,不是求爱,成熟的声音
应是你呼唤的本性;纵然你呼唤
纯净如云雀,当上升的季节托举它时,
几乎忘却,它是一只可怜的小鸟,不只是
一颗单一的心——被季节抛入晴空,
抛入内向的天堂。你大概像它一样求爱,
毫不逊色——,乃至冥冥之中,沉寂的女友
或已获悉你,一个响应在心中慢慢苏醒,
因倾听而温暖,——你狂放,她炽热。
哦,春天大概知晓——,此刻无处不承载
报道的音讯。那最初短促的试啼,
与幽静相衬托,揳入一个纯净的白日,
一个首肯的白日那无边的沉默。
尔后向上的梯阶,向上的音阶,
升向梦想的未来圣殿——;尔后颤音,
喷泉——为匆匆的水柱预定了跌落,
在允诺的游戏之中……届临夏天。
不只是每个夏天的早晨——,不只是
早晨怎样化入白日,因开端而灿烂。
不只是温柔的白日,掩映鲜花,
掩映高处多姿的树木,葳蕤强盛。
不只是这些释放的力量那种虔敬,
不只是道路,不只是黄昏的草原,
不只是傍晚阵雨后兀自呼吸的清新,
不只是临近的沉睡和一种预感,在晚间……
而是黑夜!而是夏天高深的黑夜,
而是星星,大地的星星。
哦,一旦死去,他们无限知悉,
所有的星星:因他们何等何等遗忘!
看呀,我曾召唤恋人。岂止她会到来……
少女们会从贪乏的坟墓走来并站定……
因为,我怎能,怎能限定发出的召唤?
沉沦者一如既往地寻找大地。
你们这些孩子,一个在此间攫住的事物,
只消一次,能不值许许多多。
切莫相信,命运更甚于童年的缩影;
如销魂的追逐之后,你们气喘嘘嘘,
常常超越了爱人,向着虚无,进入自由。
此间是美好的。你们知道,少女们,
你们也知道,你们似乎穷困过,沉沦过——,
你们糜烂于都市的陋巷,或任人遗弃。
因为人皆在——一个时辰,或许不是
一个时辰,两个片刻之间
无法用时间刻度衡量的一个瞬间——,
那一刻拥有存在。一切。血脉满是存在。
只是,我们太容易遗忘,因为邻居讥笑,
不予承认或妒忌。我们要彰显它,
就在最显眼的幸福令人审识之时,
这离不开转化,于内在将它转化。
除却内在,爱人,世界将不复存在。
我们的生命随转化而逝去。外在
日益消蚀。一幢恒常的房屋坐落之处,
如今冒出设计的造物,形成梗阻,
它纯属设计,仿佛还全然在脑海。
时代精神造出宽广的力的蓄池,
无形之物,譬如它取自万物的电能。
它再也不识神庙。这种心灵的耗蚀
我们更隐密地撙节。是的,凡幸存之物,
曾经靠祈祷、祭祀、跪拜所获之物——,
一如它在,已经归入不可见之物。
常人不再察觉它,竟然放过了机遇,
此刻建它于内心,用廊柱和雕像,更伟大!
每逢世界晦暗转折,必有断代者,
上一个已失去,下一个还不属于他们。
因为就连下一个也离人甚远。
它不应迷惑我们;而应在我们心中
强化对尚可辨认的形象的护持。——
它曾经站立在人们中间,在命运之中,
在毁灭性的命运之中,曾经站立在
不知何去之中,无异于实在,它曾经
让星星躬屈,从可靠的天堂俯就自己。
天使,我仍然指给你看,在那!
凭你的观望,它终将获救,它终于
挺立起来。巨柱,双塔门,斯芬克斯,
大教堂坚贞不屈,朦胧耸立于
渐渐消失或陌生的城市。
这不是昔日的奇迹吗?哦,赞叹吧,天使,
因为我们是这样,哦,伟大的天使,请讲述
我们曾能这样,我的呼吸不足以颂扬。
如是,我们并没有错失空间,这些施予的,
这些我们的空间。(它们必定非常伟大,
因为历经千载,我们的感觉未见满溢。)
钟塔曾很伟大,不是吗?哦,天使,
是这样,——伟大,哪怕在你的身旁?
沙尔特伟大——,音乐企及更高处,
并超越我们,甚至仅仅一个恋人——,
哦,独倚夜色窗前……她未企及你膝下?
别以为我在求爱。
天使,纵然我追求你!你不会到来。
因为我的呼唤源源不断;你不能迈步,
顶着如此强烈的声浪。我的呼声
像一条伸出的手臂。那为了抓取
高高张开的手掌一直向你
张开着,像抗拒和警告,
不可把握者,远避。
Die achte Elegie
Rudolf Kassner zugeeignet
Mit allen Augen sieht die Kreatur
das Offene. Nur unsre Augen sind
wie umgekehrt und ganz um sie gestellt
als Fallen, rings um ihren freien Ausgang.
Was draußen ist, wir wissens aus des Tiers
Antlitz allein; denn schon das frühe Kind
wenden wir um und zwingens, daß es rückwärts
Gestaltung sehe, nicht das Offne, das
im Tiergesicht so tief ist. Frei von Tod.
Ihn sehen wir allein; das freie Tier
hat seinen Untergang stets hinter sich
und vor sich Gott, und wenn es geht, so gehts
in Ewigkeit, so wie die Brunnen gehen.
Wir haben nie, nicht einen einzigen Tag,
den reinen Raum vor uns, in den die Blumen
unendlich aufgehn. Immer ist es Welt
und niemals Nirgends ohne Nicht: das Reine,
Unüberwachte, das man atmet und
unendlich weiß und nicht begehrt. Als Kind
verliert sich eins im Stilln an dies und wird
gerüttelt. Oder jener stirbt und ists.
Denn nah am Tod sieht man den Tod nicht mehr
und starrt hinaus, vielleicht mit großem Tierblick.
Liebende, wäre nicht der andre, der
die Sicht verstellt, sind nah daran und staunen...
Wie aus Versehn ist ihnen aufgetan
hinter dem andern... Aber über ihn
kommt keiner fort, und wieder wird ihm Welt.
Der Schöpfung immer zugewendet, sehn
wir nur auf ihr die Spiegelung des Frein,
von uns verdunkelt. Oder daß ein Tier,
ein stummes, aufschaut, ruhig durch uns durch.
Dieses heißt Schicksal: gegenüber sein
und nichts als das und immer gegenüber.
Wäre Bewußtheit unsrer Art in dem
sicheren Tier, das uns entgegenzieht
in anderer Richtung –, riß es uns herum
mit seinem Wandel. Doch sein Sein ist ihm
unendlich, ungefaßt und ohne Blick
auf seinen Zustand, rein, so wie sein Ausblick.
Und wo wir Zukunft sehn, dort sieht es Alles
und sich in Allem und geheilt für immer.
Und doch ist in dem wachsam warmen Tier
Gewicht und Sorge einer großen Schwermut.
Denn ihm auch haftet immer an, was uns
oft überwältigt, – die Erinnerung,
als sei schon einmal das, wonach man drängt,
näher gewesen, treuer und sein Anschluß
unendlich zärtlich. Hier ist alles Abstand,
und dort wars Atem. Nach der ersten Heimat
ist ihm die zweite zwitterig und windig.
O Seligkeit der kleinen Kreatur,
die immer bleibt im Schooße, der sie austrug;
o Glück der Mücke, die noch innen hüpft,
selbst wenn sie Hochzeit hat: denn Schooß ist Alles.
Und sieh die halbe Sicherheit des Vogels,
der beinah beides weiß aus seinem Ursprung,
als wär er eine Seele der Etrusker,
aus einem Toten, den ein Raum empfing,
doch mit der ruhenden Figur als Deckel.
Und wie bestürzt ist eins, das fliegen muß
und stammt aus einem Schooß. Wie vor sich selbst
erschreckt, durchzuckts die Luft, wie wenn ein Sprung
durch eine Tasse geht. So reißt die Spur
der Fledermaus durchs Porzellan des Abends.
Und wir: Zuschauer, immer, überall,
dem allen zugewandt und nie hinaus!
Uns überfüllts. Wir ordnens. Es zerfällt.
Wir ordnens wieder und zerfallen selbst.
Wer hat uns also umgedreht, daß wir,
was wir auch tun, in jener Haltung sind
von einem, welcher fortgeht? Wie er auf
dem letzten Hügel, der ihm ganz sein Tal
noch einmal zeigt, sich wendet, anhält, weilt –,
so leben wir und nehmen immer Abschied.
哀歌之八
——献给R. 卡斯纳
造物的目光专注于敞开者。
唯有我们的目光似乎已颠倒,
像设置的陷阱包围着它们,
紧紧包围着它们自由的起点。
那外间实在的,我们有所获悉,
单凭动物的面目;因为我们
早已让幼童转身,迫使他向后
观看形象,而非敞开者,它深深
印在动物的脸上。超脱于死亡。
唯有我们看见死;自由的动物
始终将自己的衰亡留在身后,
前方有上帝,它若行走,则走进
永恒,一如泉水奔流不息。
我们从未在前方,哪怕一天,
拥有纯粹的空间,鲜花无限地
开入此空间。始终是世界,
从未没有无的无处:那纯粹的,
未被监视的,人们呼吸它,
无限知悉它,并不企求它。
一个童子在寂静中自失于它,
却被摇醒。或那个垂死者,他是它。
因为临近死,人们再也看不见死,
凝神远望,或许以伟大的动物的眼光。
倘若没有对方隔断视线,
恋人接近死亡并惊异……
仿佛出于疏忽,对方的身后
已为他们开启……可是越过他
无人再前行,世界复归于他。
始终转向万物,我们仅仅
在万物身上看见自由者的反映,
被我们遮蔽。或一个哑寂的动物,
它仰视,平静地穿透我们。
这就叫命运:相对而在,
别无其他,始终相对。
倘若可靠的动物,它迎着我们
走向相反的方向,有我们的意识——,
它会拽我们转身随它漫游。
可对它而言,它的存在是无限的,
无从把握,没有目光投注于
它的状态,纯粹,一如它的遥望。
我们看见未来之处,它看见一切,
自己在一切之中,已永远获救。
可是在警觉而温暖的动物身上
积压着一种巨大的忧郁,它为之焦虑。
因为那常常压倒我们的回忆
也始终粘附于它,仿佛人们追溯的
一度更亲近,更可靠,这种联系
无限温柔。在此一切是间隔,
在彼是呼吸。第一个故乡之后,
它觉得第二个风险,不伦不类。
哦,渺小的造物其乐无穷,
它们永远留在分娩的子宫;
哦,蚊蚋的幸福,甚至庆婚之时,
它仍在内部跳跃,因为子宫即一切。
请看小鸟的半度安全,
它几乎从自己的起源二者皆知,
恍若伊特拉斯坎人的一个幽灵,
出自一位死者,一个空间收容他,
却以安息的形象作为棺盖。
一只蝙蝠无比惊愕,它必须飞翔,
并出自子宫。它因它自身
无比惊恐,它闪过空中,像一道裂纹
划过一只瓷杯。 蝙蝠的痕迹
就这样撕裂傍晚的瓷器。
而我们:观望者,随时,随地,
我们转向万物,永无超脱!
万物充塞我们。我们整理。它瓦解。
我们重新整理,自己瓦解。
是谁颠倒了我们,乃至我们
无论做什么,始终保持
那种行者的姿势?他登上
一个山岗,走过的山谷再次
展现在身后,他转身,停步,逗留——,
我们就这样生存,永远在告别。
Die neunte Elegie
Warum, wenn es angeht, also die Frist des Daseins
hinzubringen, als Lorbeer, ein wenig dunkler als alles
andere Grün, mit kleinen Wellen an jedem
Blattrand (wie eines Windes Lächeln) –: warum dann
Menschliches müssen – und, Schicksal vermeidend,
sich sehnen nach Schicksal?...
Oh, nicht, weil Glück ist,
dieser voreilige Vorteil eines nahen Verlusts.
Nicht aus Neugier, oder zur Übung des Herzens,
das auch im Lorbeer wäre.....
Aber weil Hiersein viel ist, und weil uns scheinbar
alles das Hiesige braucht, dieses Schwindende, das
seltsam uns angeht. Uns, die Schwindendsten. Ein Mal
jedes, nur ein Mal. Ein Mal und nicht mehr. Und wir auch
ein Mal. Nie wieder. Aber dieses
ein Mal gewesen zu sein, wenn auch nur ein Mal:
irdisch gewesen zu sein, scheint nicht widerrufbar.
Und so drängen wir uns und wollen es leisten,
wollens enthalten in unsern einfachen Händen,
im überfüllteren Blick und im sprachlosen Herzen.
Wollen es werden. – Wem es geben? Am liebsten
alles behalten für immer... Ach, in den andern Bezug,
wehe, was nimmt man hinüber? Nicht das Anschaun, das hier
langsam erlernte, und kein hier Ereignetes. Keins.
Also die Schmerzen. Also vor allem das Schwersein,
also der Liebe lange Erfahrung, – also
lauter Unsägliches. Aber später,
unter den Sternen, was solls: die sind besser unsäglich.
Bringt doch der Wanderer auch vom Hange des Bergrands
nicht eine Hand voll Erde ins Tal, die Allen unsägliche, sondern
ein erworbenes Wort, reines, den gelben und blaun
Enzian. Sind wir vielleicht hier, um zu sagen: Haus,
Brücke, Brunnen, Tor, Krug, Obstbaum, Fenster, –
höchstens: Säule, Turm.... aber zu sagen, verstehs,
oh zu sagen so, wie selber die Dinge niemals
innig meinten zu sein. Ist nicht die heimliche List
dieser verschwiegenen Erde, wenn sie die Liebenden drängt,
daß sich in ihrem Gefühl jedes und jedes entzückt?
Schwelle: was ists für zwei
Liebende, daß sie die eigne ältere Schwelle der Tür
ein wenig verbrauchen, auch sie, nach den vielen vorher
und vor den Künftigen ...., leicht.
Hier ist des Säglichen Zeit, hier seine Heimat.
Sprich und bekenn. Mehr als je
fallen die Dinge dahin, die erlebbaren, denn,
was sie verdrängend ersetzt, ist ein Tun ohne Bild.
Tun unter Krusten, die willig zerspringen, sobald
innen das Handeln entwächst und sich anders begrenzt.
Zwischen den Hämmern besteht
unser Herz, wie die Zunge
zwischen den Zähnen, die doch,
dennoch, die preisende bleibt.
Preise dem Engel die Welt, nicht die unsägliche, ihm
kannst du nicht großtun mit herrlich Erfühltem; im Weltall,
wo er fühlender fühlt, bist du ein Neuling. Drum zeig
ihm das Einfache, das, von Geschlecht zu Geschlechtern gestaltet,
als ein Unsriges lebt, neben der Hand und im Blick.
Sag ihm die Dinge. Er wird staunender stehn; wie du standest
bei dem Seiler in Rom, oder beim Töpfer am Nil.
Zeig ihm, wie glücklich ein Ding sein kann, wie schuldlos und unser,
wie selbst das klagende Leid rein zur Gestalt sich entschließt,
dient als ein Ding, oder stirbt in ein Ding –, und jenseits
selig der Geige entgeht. – Und diese, von Hingang
lebenden Dinge verstehn, daß du sie rühmst; vergänglich,
traun sie ein Rettendes uns, den Vergänglichsten, zu.
Wollen, wir sollen sie ganz im unsichtbarn Herzen verwandeln
in – o unendlich – in uns! Wer wir am Ende auch seien.
Erde, ist es nicht dies, was du willst: unsichtbar
in uns erstehn? – Ist es dein Traum nicht,
einmal unsichtbar zu sein? – Erde! unsichtbar!
Was, wenn Verwandlung nicht, ist dein drängender Auftrag?
Erde, du liebe, ich will. Oh glaub, es bedürfte
nicht deiner Frühlinge mehr, mich dir zu gewinnen –, einer,
ach, ein einziger ist schon dem Blute zu viel.
Namenlos bin ich zu dir entschlossen, von weit her.
Immer warst du im Recht, und dein heiliger Einfall
ist der vertrauliche Tod.
Siehe, ich lebe. Woraus? Weder Kindheit noch Zukunft
werden weniger ....... Überzähliges Dasein
entspringt mir im Herzen.
哀歌之九
为什么,既然度过生存的期限
业已俱足,像月桂一样,叶色略深于
一切绿树,每片叶子的边缘
呈小小的波纹(像一阵风的微笑)——:
为什么必有人的存在——既逃避命运,
又渴望命运?……
哦,不是,因为幸福在;
这仓促的恩惠归于临近的丧失。
不是出于新奇,或为了心的磨练,
这一切月桂或已赋有……
而是因为此间很丰盛,因为此间的万物
似乎需要我们,这些逝者
跟我们奇特相关。我们,逝者中的逝者。
每个一次,仅仅一次。一次即告终。
我们也一次。永不复返。
但这一次曾在,哪怕仅仅一次:
尘世的曾在,似乎不可褫夺。
于是我们催促自己,想要成就它,
想要拥有它,在我们简单的手掌里,
在更加充实的目光里,在无言的心里。
想要成为它。——把它送给谁?唯愿
永远保留一切……啊,多么痛苦,
把什么带入另一种关联?不是在此
慢慢学成的直观,不是此间的事件。
一无所有。唯有痛苦,唯有沉重,
唯有漫长的爱的经验,——唯有
纯粹不可言说的。可是尔后,
在星辰之中,该是什么:他们不可言说
更胜于我们。浪游者从山边的悬崖
带往山谷的,绝不是一捧泥土,
众人觉得它不可言说,而是一声言语,
赢得的纯粹的言语,黄色蓝色的龙胆。
或许我们在此,为了言说:房子,
桥,井,门,水罐,果树,窗子,——
顶多说:圆柱,钟塔……可是言说,懂吗,
哦,如此言说,大概连事物也从无此意,
仿佛内向地存在。当大地要求恋人,
让每个事物在他们的情感中欣喜若狂,
这岂非缄默的大地的隐秘计谋?
门槛:对两个恋人这意味着什么,
他们略微耗蚀自己更古老的门槛,
就连他们,前面有许多去者,
后有来者……这也轻而易举。
此刻是可说之物的时刻,此间它的故乡。
言语吧,忏悔吧。可经历的事物
史无前例地沉坠而去,因为
没有图像的行为排斥并取代它们。
疮疤下面的行为,疮疤随时会脱落,
一旦动作从内部膨胀,形成另一种阻塞。
我们的心存在于铁锤之间,
就像舌头存在于
牙齿之间,可是它仍然,
仍然在赞美。
向天使赞美尘世吧。而非不可言说的世界,
你不能向他炫耀美妙的感觉物;
在宇宙他更能感觉,而你是生手。
因此给他看简单的吧,那一代一代形成的,
活着并属于我们,在手边和眼里。
告诉他事物吧。他会更惊讶地伫立,
像你侧身于罗马的绳匠,或尼罗河的陶匠。
给他看,一个物能够多么幸福,全然无辜
并属于我们,甚至哀怨的痛苦怎样毅然
纯粹化为形象,充当一个物,
或死入一个物——,在彼端极乐地离别琴身。
——这些靠逝去谋生的事物知道
你在颂扬它们;逝者寄拯救于我们,
无以复加的逝者,我们愿意并应该
在不可见的心中将其完全转化,化入——
哦,无限——化入我们!无论我们最终是谁。
大地,难道这不是你的期望:在我们心中
不可见地复活?——这不是你的梦想,
一次不可见地存在?大地!不可见!
若非转化,那你急切的托付是什么?
大地,亲爱的,我愿。哦,请你相信,
为了赢得我,无需你更多的春天,一个
啊,就一个春天已经盈满血液。
无名的我毅然转向你,从遥远的国度。
从前你总是在理,而你神圣的念头
是亲切的死亡。
看,我活着。靠什么?童年与未来
俱无减损……充盈的存在
源于我心中。
Die zehnte Elegie
Daß ich dereinst, an dem Ausgang der grimmigen Einsicht,
Jubel und Ruhm aufsinge zustimmenden Engeln.
Daß von den klar geschlagenen Hämmern des Herzens
keiner versage an weichen, zweifelnden oder
reißenden Saiten. Daß mich mein strömendes Antlitz
glänzender mache; daß das unscheinbare Weinen
blühe. O wie werdet ihr dann, Nächte, mir lieb sein,
gehärmte. Daß ich euch knieender nicht, untröstliche Schwestern,
hinnahm, nicht in euer gelöstes
Haar mich gelöster ergab. Wir, Vergeuder der Schmerzen.
Wie wir sie absehn voraus, in die traurige Dauer,
ob sie nicht enden vielleicht. Sie aber sind ja
unser winterwähriges Laub, unser dunkeles Sinngrün,
eine der Zeiten des heimlichen Jahre –, nicht nur
Zeit –, sind Stelle, Siedelung, Lager, Boden, Wohnort.
Freilich, wehe, wie fremd sind die Gassen der Leid – Stadt,
wo in der falschen, aus Übertönung gemachten
Stille, stark, aus der Gußform des Leeren der Ausguß
prahlt: der vergoldete Lärm, das platzende Denkmal.
O, wie spurlos zerträte ein Engel ihnen den Trostmarkt,
den die Kirche begrenzt, ihre fertig gekaufte:
reinlich und zu und enttäuscht wie ein Postamt am Sonntag.
Draußen aber kräuseln sich immer die Ränder von Jahrmarkt.
Schaukeln der Freiheit! Taucher und Gaukler des Eifers!
Und des behübschten Glücks figürliche Schießstatt,
wo es zappelt von Ziel und sich blechern benimmt,
wenn ein Geschickterer trifft. Von Beifall zu Zufall
taumelt er weiter; denn Buden jeglicher Neugier
werben, trommeln und plärrn. Für Erwachsene aber
ist noch besonders zu sehn, wie das Geld sich vermehrt, anatomisch,
nicht zur Belustigung nur: der Geschlechtsteil des Gelds,
alles, das Ganze, der Vorgang –, das unterrichtet und macht
fruchtbar .........
.... Oh aber gleich darüber hinaus,
hinter der letzten Planke, beklebt mit Plakaten des »Todlos«,
jenes bitteren Biers, das den Trinkenden süß scheint,
wenn sie immer dazu frische Zerstreuungen kaun...,
gleich im Rücken der Planke, gleich dahinter, ists wirklich.
Kinder spielen, und Liebende halten einander, – abseits,
ernst, im ärmlichen Gras, und Hunde haben Natur.
Weiter noch zieht es den Jüngling; vielleicht, daß er eine junge
Klage liebt..... Hinter ihr her kommt er in Wiesen. Sie sagt:
– Weit. Wir wohnen dort draußen.... Wo? Und der Jüngling
folgt. Ihn rührt ihre Haltung. Die Schulter, der Hals –, vielleicht
ist sie von herrlicher Herkunft. Aber er läßt sie, kehrt um,
wendet sich, winkt... Was solls? Sie ist eine Klage.
Nur die jungen Toten, im ersten Zustand
zeitlosen Gleichmuts, dem der Entwöhnung,
folgen ihr liebend. Mädchen
wartet sie ab und befreundet sie. Zeigt ihnen leise,
was sie an sich hat. Perlen des Leids und die feinen
Schleier der Duldung. – Mit Jünglingen geht sie
schweigend.
Aber dort, wo sie wohnen, im Tal, der Älteren eine, der Klagen,
nimmt sich des Jünglinges an, wenn er fragt: – Wir waren,
sagt sie, ein Großes Geschlecht, einmal, wir Klagen. Die Väter
trieben den Bergbau dort in dem großen Gebirg; bei Menschen
findest du manchmal ein Stück geschliffenes Ur-Leid
oder, aus altem Vulkan, schlackig versteinerten Zorn.
Ja, das stammte von dort. Einst waren wir reich. –
Und sie leitet ihn leicht durch die weite Landschaft der Klagen,
zeigt ihm die Säulen der Tempel oder die Trümmer
jener Burgen, von wo Klage-Fürsten das Land
einstens weise beherrscht. Zeigt ihm die hohen
Tränenbäume und Felder blühender Wehmut,
(Lebendige kennen sie nur als sanftes Blattwerk);
zeigt ihm die Tiere der Trauer, weidend, – und manchmal
schreckt ein Vogel und zieht, flach ihnen fliegend durchs Aufschaun,
weithin das schriftliche Bild seines vereinsamten Schreis. –
Abends führt sie ihn hin zu den Gräbern der Alten
aus dem Klage-Geschlecht, den Sibyllen und Warn-Herrn.
Naht aber Nacht, so wandeln sie leiser, und bald
mondets empor, das über Alles
wachende Grab-Mal. Brüderlich jenem am Nil,
der erhabene Sphinx –: der verschwiegenen Kammer Antlitz.
Und sie staunen dem krönlichen Haupt, das für immer,
schweigend, der Menschen Gesicht
auf die Waage der Sterne gelegt.
Nicht erfaßt es sein Blick, im Frühtod
schwindelnd. Aber ihr Schaun,
hinter dem Pschent-Rand hervor, scheucht es die Eule. Und sie,
streifend im langsamen Abstrich die Wange entlang,
jene der reifesten Rundung,
zeichnet weich in das neue
Totengehör, über ein doppelt
aufgeschlagenes Blatt, den unbeschreiblichen Umriß.
Und höher, die Sterne. Neue. Die Sterne des Leidlands.
Langsam nennt sie die Klage; – Hier,
siehe: den Reiter, den Stab, und das vollere Sternbild
nennen sie: Fruchtkranz. Dann, weiter, dem Pol zu:
Wiege; Weg; Das Brennende Buch; Puppe; Fenster.
Aber im südlichen Himmel, rein wie im Innern
einer gesegneten Hand, das klar erglänzende »M«,
das die Mütter bedeutet ...... –
Doch der Tote muß fort, und schweigend bringt ihn die ältere
Klage bis an die Talschlucht,
wo es schimmert im Mondschein:
die Quelle der Freude. In Ehrfurcht
nennt sie sie, sagt; – Bei den Menschen
ist sie ein tragender Strom. –
Stehn am Fuß des Gebirgs.
Und da umarmt sie ihn, weinend.
Einsam steigt er dahin, in die Berge des Ur-Leids.
Und nicht einmal sein Schritt klingt aus dem tonlosen Los.
Aber erweckten sie uns, die unendlich Toten, ein Gleichnis,
siehe, sie zeigten vielleicht auf die Kätzchen der leeren
Hasel, die hängenden, oder
meinten den Regen, der fallt auf dunkles Erdreich im Frühjahr. –
Und wir, die an steigendes Glück
denken, empfänden die Rührung,
die uns beinah bestürzt,
wenn ein Glückliches fällt.
哀歌之十
愿我有朝一日,在严酷的认识的终端,
向赞许的天使高歌大捷和荣耀。
愿心锤明快的敲击无一失误,
紧扣松弛,疑惑或断裂的琴弦。
愿我流泪的脸庞增添我的光彩:
愿暗暗的哭泣如花开放。
哦,那时,你们会何等可爱,黑夜,
历尽忧患的黑夜。我不曾更虔敬地
承纳你们,难以慰藉的姐妹,不曾
更轻松地投入你们松散的长发。
我们,痛苦之挥霍者. 我们预先
怎样估量它们,关注悲哀的延续,
它们有无尽头。然而,它们却是
我们历冬的树叶,我们深绿的意蕴,
隐密年岁的时间之一,岂止时间,
乃是地点,垦殖地,宿营地,土地,栖居。
诚然,呜呼,苦难之城的巷道何其陌生,
在喧嚣制造的虚假的寂静中,铸件——
出自虚空之铸模,大肆炫耀:镀金的噪音,
爆响的墓碑。哦,一位隐身的天使
大概暗中践踏着他们安魂的集市,
他们打烊的教堂(与集市比邻);
洁净,紧闭,扫兴,像礼拜天的邮局。
可是外面,市场的边缘蜿蜒而去。
自由之晃荡!功利的猎手和骗子!
形象的靶场赌乔妆的运气,
目标巡回穿梭,一旦好枪手命中,
铁皮小丑应声而出。喝采加幸运
令他留连忘返;因为无奇不有的店铺
招徕顾客,鼓乐齐鸣。成人则另有
稀奇可瞧,金钱怎样繁衍,解剖学,
不只为了消遣:金钱之生殖器,
一切,全部,过程——,这堂课让人
受益非浅……
……哦,但就在市场之外,
在最后的木板后面,板上贴着“不死”广告,
那种苦涩的啤酒,饮者咀嚼新鲜的闲聊,
凡以此佐酒,苦酒似乎甘甜可口……
就在木板背面,就在那后面,才是真。
儿童游戏,恋人相依相偎,——僻静,
真诚,贫瘠的草丛,狗群拥有自然。
那个年轻人向前走去,身不由己;他或许
爱上了一个年轻的幽怨……他随她
走进草地。她说:很远。我们住在
那外边……在哪里?年轻人跟随她。
她的姿势令他激动。肩膀,脖颈——,
她可能出身显贵。可他丢下她,转身,
挥手……有何意义?她是一个幽怨。
唯有年轻的死者爱她并追随她,
他们刚刚进入永恒的镇静,
弃绝之状态。
她期待姑娘,同她们交朋友。悄悄展示
身上的装饰. 精致的忍耐面纱,
苦难之珠。——她对年轻小伙子
沉默。
可是在山谷,她们居住的地方,年轻人
若有疑问,一个年老的幽怨则会关照:
我们幽怨,她说,曾经是一个大族。
先辈在那边大山开采矿石;在人间
你有时发现一块磨光的原始苦难,
或凝固成渣的愤怒,出自古老的火山。
是的,那是它们的发祥地。我们曾很富有。——
她领他飘然穿过广阔的幽怨之境,
让他看神庙的巨柱,或那些城堡的废墟,
幽怨的诸侯曾经从那里统治全国,
睿智贤明。让他看高大的眼泪树,
忧郁盛开的田野(在生者看来,
忧郁不过是柔嫩的树叶);让他看
悲哀之动物,正觅食青草,——偶尔
一只鸟惊起,平缓飞过他们的仰望,
远远勾勒出孤独嘶鸣的文字图像。——
傍晚,她带他去幽怨族的祖坟,
拜谒女巫和先知。若黑夜降临,
他们的脚步愈加轻悄,俄顷,
守护万物的墓碑随月光升起。
酷似尼罗河畔的斯芬克斯,
它睥睨一切——:隐密幽室的
面孔。
他们震惊,加冕的头颅沉默,
已将人面永远放上
星辰的天平。
他的目光看不清人面,在初死之中
他眩晕。但她的凝视
令猫头鹰惊悸,从王冠之后飞起。
它缓缓飘下,翅膀滑过面颊,
那种最成熟的圆满,
于是在翻开的书页上
柔软地描出不可描绘的轮廓,
描入死者新异的听觉。
更高,星星。新星。苦难国度的星星。
幽怨缓缓叫它们的名字:这里,
看:骑士,权杖,那更圆全的星座
她们称它:果环。尔后,再远些,趋近极点:
摇篮;路;燃烧的书;玩偶;窗。
可是在南天,纯净,犹如在赐福的手心,
清晰闪耀的“M” ,指母亲……
但死者必须前行,年老的幽怨
默默引他到深谷之前,
月光映着波光:
欢乐泉。她这样称它,
含着敬畏,说:在人间
它是一条宽广的大河。——
他们伫立山脚。
这时她拥抱他,恸哭。
他独自远去,隐入原始苦难之群山。
绝无跫音从无声的命运传出。
但无限的死者似已唤醒我们,一种暗示,
看吧,他们也许指着空空榛子
那悬垂的柔荑花序,或者
晓以雨丝,在春季飘落幽暗的大地。——
而我们,只惦念上升的幸福,
怎能不为之感动,
几乎深心震憾,
当着幸福物沉坠。